Rezension

Lesespaß auf jeder Seite ...

Jenseits des Schattentores - Beate T. Hanika, Susanne Hanika

Jenseits des Schattentores
von Beate T. Hanika Susanne Hanika

Bewertet mit 5 Sternen

Aurora sucht das Abenteuer und gerät dadurch in Schwierigkeiten, das bleibt natürlich ihrem Vater nicht verborgen und so gibt es einen handfesten Streit. Dieser sorgt dafür, das Aurora so die Nase voll hat, das sie sich eine Wohnung suchen will. Tja, und dieser Umstand stürzt sie mitten in Rom, in das größte Abenteuer überhaupt. Sie trifft nämlich auf Luna, und bevor sie überhaupt versteht, was vor sich geht, hilft Aurora bei der Beseitigung einer Leiche, aber das ist erst der Anfang. Wo ist Aurora dahinein geraten? In wessen Wohnung will sie da einziehen? Und wer ist diese Luna überhaupt? Wessen Leiche beseitigt sie? Und warum ist jetzt jeder hinter ihr her?

Ich liebe Geschichten von Göttern und Sterblichen, ich fürchte, da sind meine Eltern dran schuld. Nicht nur das ich ständig die Sagen und Heldentaten vorgelesen bekommen habe, nein, auch filmtechnisch wurde ich voll bespaßt. So musste ich diese Geschichte einfach lesen und fand darin alles vereint, was ich so mag und was für mich die alten Filme und Erzählungen ausgemacht hatten. Götter, die ihren Mitmenschen unlösbare Aufgaben geben und dann das Einmischen nicht lassen können.

So fängt der Prolog doch auch gleich verheißungsvoll an. Hades ist verärgert, und zwar mächtig verärgert, so richtig tot bringend verärgert und zwar auf seinen Sohn. Da anscheinend alle erzieherischen Maßnahmen gescheitert sind und er als alleinerziehender Vater es nicht besser weiß, bekommt sein Sohn drei Aufgaben zu erfüllen, wenn er dies nicht schafft, verliert er seine Göttlichkeit und muss sterben. Das ist doch mal ein Ausgangspunkt und so lernen wir anschließend Aurora kennen. Ein junges Mädchen, was auch so mit den Geheimnissen ihrer Familie zu kämpfen und die Schnauze voll von Verboten und Einschränkungen hat. Sie nimmt jetzt ihr Leben selbst in die Hand und sucht eine Wohnung. Dass sie dadurch die Welt der Götter schneidet und in ein deren Abenteuer gerät, war so bestimmt nicht geplant.

Ich hatte wahnsinnigen Spaß bei der Lektüre, so bin ich förmlich durch die Seiten geflogen und habe mir den Bauch vor lachen gehalten. Was für ein Abenteuer und so charmant und temporeich erzählt. Am Anfang wird noch ein bisschen mit dem Ungewissen gespielt, aber das klärt sich eigentlich recht schnell und ich war gefangen im Lesefluss. So wechseln wir oft mitten im Kapitel von Auroras Geschehen zu Persephones Beobachtungen und diese, schaut durch eine Glaskugel auf die Welt und bleibt bei Aurora hängen und folgt ihr. Mir haben diese fließenden Übergänge gar nix ausgemacht und meinem Spaß nur gesteigert. Allerdings sollte man schon wissen, das Hades mit Persephone verheiratet ist und das nicht immer glücklich. Außerdem ist die eitle Freundin Kassiopeia mit am Board und sie ist bekannt für ihren Schönheitskult. Dass es in der Unterwelt einen Todesfluss namens Styx gibt und dieser nur durch den Fährmann befahrbar ist und, und, und. Mir hat das alles keine Probleme bereitet, aber ich bin da wohl etwas vorbelastet.

Man hat auf jeden Fall gemerkt, dass die beiden Autorinnen selber mächtig Spaß gehabt hatten und so richtig aus den vollen geschöpft haben. Mit ihren tollen, schrägen und witzigen Figuren haben sie mich begeistert und auch das Setting, Rom, war einfach wunderbar beschrieben, man war einfach dort und mittendrin dabei. Eine richtig gut durchdachte, liebenswerte und flotte Göttergeschichte wurde hier geschaffen und natürlich kommt die Liebe nicht zu kurz. Mir hat es rund um gut gefallen, es war unterhaltend, temporeich, fantasievoll und hat den Glanz der Götter gut rüber gebracht. Dieses Abenteuer kann ich nur empfehlen und traut euch, die Irrungen und Wirrungen zu entschlüsseln.