Rezension

Leviathan Rising

LEVIATHAN RISING - Jonathan Green

LEVIATHAN RISING
von Jonathan Green

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

LEVIATHAN RISING - Teil 2 der rasanten Action-Thrillerserie um den eloquenten britischen Geheimdienst-Abenteurer Ulysses Quicksilver! Er erhebt sich aus der Tiefe... und er hat Hunger! In 80 Tagen um die Welt - mit Stil! Dieses vollmundige Versprechen der Carcharodon Shipping Company soll mit der Jungfernfahrt des neuesten und mehr als beeindruckenden Unterwasserkreuzfahrtschiffs Neptune auf die Probe gestellt werden. Unter den Reisenden befindet sich auch Ulysses Quicksilver, der Dandy-Abenteurer und Held von Magna Britannia, um sich eine wohlverdiente Ruhepause nach den traumatischen Erlebnissen des 160. Thronjubiläums von Queen Victoria zu gönnen. Doch bereits wenige Tage nach dem Besuch der Unterwasserstadt Pacifica kommt es zur Katastrophe. Ein brutaler Mord wird begangen, und kurz darauf wird die Neptune Opfer einer Sabotage, welche das Schiff in die bodenlose Tiefe des Meeres sinken lässt. Doch gefangen auf dem Meeresgrund, haben die Probleme für die Überlebenden gerade erst begonnen. Denn hier unten lauert ein jahrzehntealtes Geheimnis auf sie. Der Leviathan ist erwacht und erhebt sich hungrig aus der Tiefe. Wenn er sich auf die Jagd begibt, wird niemand seiner urzeitlichen Wut entkommen …

Rezension:

Nach seinen gefährlichen Abenteuern in „Unnatural History“ kann es Ulysses Quicksilver eigentlich nur recht sein, dass er als der Held, der die Queen rettete, als VIP zur Jungfernfahrt des nagelneuen U-Kreuzfahrtschiffs „Neptune“ eingeladen wird. Doch wirklich erholsam wird die Reise nicht. Zuerst hängt sich eine neugierige Reporterin an ihn, und dann geht das Schiff auf eine unfreiwillige Tauchfahrt ohne Wiederkehr. Bald wird klar, dass es sich um kein technisches Versagen handelt. Ein Kampf ums Überleben und die Überführung des Schuldigen beginnt.

Wie bereits in „Unnatural History“ gelingt es Jonathan Green auch hier wieder, seinen Helden Ulysses Quicksilver in ein wildes Steampunk-Abenteuer zu stürzen. Dabei zieht er alle Genre-typischen Register. Von den Begebenheiten zu Beginn des Buches wechselt der Fokus schon bald auf ganz andere Ereignisse – bevor sich am Ende doch herausstellt, dass es natürlich einen großen Zusammenhang gibt. Die Geschichte ist dabei geschickt eingefädelt, sodass der Leser diesen nicht so schnell erahnen kann. Beim Hauptschuldigen sieht das etwas anders aus. Hier kann der aufmerksame Leser schon deutlich früher als der Held die Lösung erraten. Allerdings stehen ihm auch Informationen zur Verfügung, auf die Ulysses verzichten muss.

Leider enthält das Buch einige unsinnige Zahlenangaben, die für die eigentliche Handlung jedoch unbedeutend sind. So ist die „Neptune“ beispielsweise 930 Meter lang. Ihr Promenadendeck erstreckt sich über ⅔ der Länge und ist etwa 400 Meter lang. Wer hat da wohl im Mathematikunterricht nicht aufgepasst? Da kurz darauf erwähnt wird, dass 2 Runden auf dem Promenadendeck somit einen 1,6-Kilometer-Spaziergang ergeben (also 1 Meile!) ist zu vermuten, dass sich diese (und ähnliche) Unstimmigkeiten bei der Umrechnung britischer Einheiten im Zuge der Übersetzung ergeben haben. In dem Zusammenhang muss man sich natürlich fragen, wieso angloamerikanische Einheiten in Übersetzungen überhaupt immer wieder eingedeutscht werden.

Die auch separat (kostenlos) erhältliche Kurzgeschichte „Vanishing Point“ ist im Buch als Anhang enthalten. Im Original sind bereits 8 Bände der „Pax Britannia“-Reihe erscheinen, doch liegt von den weiteren Bänden leider noch keine deutsche Übersetzung vor. Ob beziehungsweise wann diese zu erwarten ist, bleibt leider offen. Somit kann der Leser vorerst nur auf das Erscheinen dieser hoffen.

 

Fazit:

Für Freunde turbulenter Steampunk-Abenteuer ist dieses Buch zweifellos eine Empfehlung wert.

 

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