Rezension

Liebe mal anders

Like You and Me - Kim Nina Ocker

Like You and Me
von Kim Nina Ocker

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Lexie führt kein leichtes Leben, allein mit dem alkoholkranken Vater in einer kleinen Wohnung in Hell’s Kitchen. Trotzdem möchte sie den Ausbruch schaffen, helfen soll ihr ihr kleiner Modeblog. Dafür jedoch muss sie eine andere sein, eine Person, die keine Gefühle zulässt und sich nur mit den wirklich Einflussreichen umgibt. Diese Fassade beginnt jedoch zu wackeln, als sie Trip trifft, ein heißer Barkeeper aus SoHo und bald wird aus einem unverbindlichen One-Night-Stand mehr. Bleibt nur die Frage, ob Lexie es schafft alles zu vereinen und doch noch ihr Glück zu finden.

Schreibstil/Charaktere:

Ein Großteil der Geschichte ist aus Lexies Sicht, als Ich-Erzähler beschrieben. Dabei erfährt der Leser, wie es tatsächlich in drin aussieht. Gelegentlich wechselt die Sicht auf Trip, auch dann aus dessen Perspektive. Dies geschieht immer dann, wenn Lexies Sicht allein auf die Ereignisse nicht ausreichen würde und gibt einen guten Hintergründigen Einblick.

Der Schreibstil selbst ist als sehr flott und leicht zu lesen zu beschreiben. Die Autorin erlaubt sich keine unnötigen Schachtelsätze, ebenso verzichtet sie auf zu einfache, kurze Sätzchen. Auch die Dialoge wirken stimmig. Über ein gutes Mittelmaß kommt der Erzählstil dennoch nicht hinaus. Dafür fehlt das gewisse Etwas.

Die Charaktere hingegen wirken tatsächlich vielschichtig und besonders Lexie macht eine tolle Entwicklung durch, ohne dabei eine unglaubwürdige 180° Wendung hinzulegen. Viel eher merkt man bei Lesen, dass diese Eigenschaften schon immer in ihr steckten, sie diese lediglich unterdrückt. Dies wird jedoch sehr plausibel begründet. Auch Trip wirkt gut ausgearbeitet und die weitere Einbindung der Charaktere aus Band eins, Lena und Sander, wirkt stimmig, dabei ist besonders zu betonen, dass die keineswegs immer rosige Darstellung der Beziehung sehr viel natürlicher und glaubhafter wirkt, als ein „happily ever after“.

Story:

Die Geschichte selbst mag zwar eine typische Liebesgeschichte mit viel Drama, Verwirrung, finden sie sich, finden sie sich nicht, sein, wird jedoch durch die schlagfertigen Charaktere aufgelockert. Man bekommt als Leser ein Gefühl für die Charaktere und kann sich schnell in die Geschichte hineindenken. Zwar gibt es den einen oder anderen Sprung in der Handlung, diese wirken jedoch immer plausibel und man bekommt nicht das Gefühl etwas von der Handlung verpasst zu haben. Besonders das Ende ist, für einen Liebesroman ein wenig ungewöhnlich, passt jedoch wunderbar zu den Figuren und wirkt keineswegs gezwungen versöhnlich und happy, ganz im Gegenteil, es lässt viel eher sehr viel Raum für eine weitere Entwicklung.

Meine Meinung:

Zwar kenne ich den ersten Band dieser Reihe nicht, hatte jedoch keine Probleme in die Handlung hinein zu finden und mich mit den Protagonisten anzufreunden. Besonders positiv ist hervorzuheben, dass in dieser Geschichte zwar einiges an Drama verbaut ist, dieses jedoch weit glaubhafter wirkt, als in manchen anderen Geschichten dieses Genres. Trotzdem Charaktere, Schreibstil und Story durchaus zu gefallen wissen, kam bei mir nicht das Gefühl des weiterlesen Müssens auf, dieses gewisse Prickeln fehlte, jedoch kann ich nicht festmachen, woran dies lag. Ich kann also nicht voller Überzeugung sagen, dass es ein sehr gutes Buch ist. Es ist auf jeden Fall gut und als Lektüre für zwischen sehr gut geeignet, da es mich jedoch nicht so gefesselt hat, wie ich mir das gewünscht habe, muss man es nicht unbedingt an seinem freien Nachmittag in einem Rutsch durchlesen. Immer mal wieder einige Kapitel reichen durchaus, um die Geschichte zu mögen.