Rezension

Liebe und der erste Blick

Liebe und der erste Blick - Josh Sundquist

Liebe und der erste Blick
von Josh Sundquist

Bewertet mit 4 Sternen

Fazit:

Berührend, anders und einmalig. So würde ich das Buch beschreiben. Es werden viele Vorurteile gegenüber Blinden aufgegriffen und Wills Welt sehr schön erklärt. Auch wie er die Dinge wahrnimmt. Es ist eine ganz andere Erfahrung und auch als er wieder sehen kann. Die Erfahrungen sind sehr interessant. 

Bewertung:

Will ist bisher auf eine Schule für Blinde gegangen und muss nun seinen Alltag an einer normalen Schule überleben. Er möchte einfach ein Stück selbständiger werden und hat vorher schon einiges in diese Richtung geübt. Und dann gibt es da noch diese neuartige Operation, die ihn sehen lassen soll. Damit wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt.

Über Blinde gibt es allerlei Vorurteile, die hier ein bisschen aufs Korn genommen werden oder auch ernsthaft erklärt werden. Zum Beispiel das Fühlen mit den Händen im Gesicht um jemanden zu "sehen". Ich denke mal, das macht man vielleicht bei Personen, die einem näher stehen, um überhaupt zu wissen, wie diese aussehen könnten, aber nicht bei fremderen Personen. Oder die Hilfsbereitschaft von Leuten, die eher überschwänglich ist als hilfsbereit.

Will spricht hier auf von Vorteilen des Blindseins, zum Beispiel das er ungestraft grapschen kann, auch wenn das eher zufällig passiert, hat er keine Schuld, aber es war doch ein Vergnügen.
Und er sieht einfach anders und kann sich von Äußerlichkeiten nicht ablenken lassen. Er sieht einfach mehr, bis der Tag eben kommt, wo er sehen kann.
Auch engere Beziehungen haben in dieser Geschichte einen Platz, die ich auf der Basis feinfühliger finde, als andere Begegnungen. Besonders eben zwischen Cecily und Will. Es it einfach so warm.

Charaktere

Will ist blind und ein ganz lustiger Typ. Er macht gerne mal Scherze über seine Blindheit, ich denke, um das alles auch etwas aufzulockern und auch damit ein bisschen mehr Verständnis über Blinde in die Welt getragen wird. 

Seine Eltern, besonders seine Mutter behütet ihn etwas über und behandelt ihn wie einen Blinden, den sie nicht kennt. Weil er nichts sehen kann, macht sie manche Dinge etwas überdeutlicher, was er wohl nur peinlich findet. Aber sie meint es nicht böse, kann aber eben auch nervig sein. Und auch als er diese Operation erhält ist seine Mutter einfach über. Sie lässt ihn irgendwie einfach nicht er selbst sein und alles erkunden. Sein Vater ist da schon ruhiger.

Der Direktor der Schule ist ein bisschen Überschwänglich und hilft viel zu viel. Ganz anders ist da eine Lehrerin von Will, Mrs. Everbrook, die keine bevorzugte Behandlung vornimmt und ganz gut bei den Schülern ankommt. Sie ist wohl sehr fair, streng, aber auch gleichtzeitig zu den richtigen Punkten liebevoll. Also Zuckerbrot und Peitsche passt hier wohl perfekt.

An der Schule lernt Will auch neue Leute kennen, darunter Nick, Ion und Whitford. Nick spricht zu viel und auch zu ungeordnet. E ist manchmal etwas über und nervt manchmal extrem. Ion wirkt etwas Anti, als ob sie in einer Rebellionsphase ist.

Cecily scheint ein Mädchen zu sein, welches schüchtern ist und nicht so gute Erfahrungen mit ihren Altersgenossen gemacht hat. Ich finde, sie passt super zu Will und kann Dinge besser erklären als andere. Einfach aus verschiedenen Perspektiven und unkonventionelle Erklärungen, was Will einfach weiterhilft und ihm die Sachen besser sehen lässt.