Rezension

Liebenswerte Charaktere

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow
von Rainbow Rowell

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt
Was bringt es, der mächtigste Zauberer zu sein, wenn man seine Kraft nicht kontrollieren kann?
Simon Snow ist eine einzige Blamage, findet sein Zimmergenosse Baz, dem es lieber wäre, wenn Simon einfach verschwinden würde. Doch als es darum geht, den Mord an Baz' Mutter zu klären, tun sich die beiden jungen Zauberer zusammen, nur für dieses eine Mal, und auch Simons beste Freundin Penelope ist mit vonder Partie. Werden die drei es schaffen, dem Mörder die gerechte Strafe zukommen zu lassen? Und werden sie den Schatten, der die Magie stiehlt, Einhalt gebieten können?

Cover und Titel
Ich finde beide einfach nur schrecklich. Es sieht nach Kinderbuch aus, und auch wenn der Inhalt vermutlich so ab zwölf in Ordnung wäre, werden Cover und Titel der Story einfach nicht gerecht. Wenn ich nicht wüsste, dass es von Rainbow Rowell ist, hätte ich es mir kaum angesehen.

Protagonisten
Simon ist ein prophezeiter Magier, der eine dunkle Bedrohung ausschalten soll. Noch kann er seine Macht nicht kontrollieren, aber jeder fühlt, wie mächtig er ist. Er ist immer sehr unsicher und eigentlich ein relativ schüchterner Kerl, der so gar nicht für diese Mission geeignet ist.
Seine Freundin Penny versucht immer, ihm zu helfen besser zu werden, aber Simon bringt fast regelmäßig seine Mitmenschen in Gefahr. Selbst in Gefahr ist er einerseits wegen dem Schatten, der böse, Magie raubende Typ, den er wohl aufhalten soll, und weil sein Zimmergenosse ihm regelmäßig Fallen stellt, um ihn zu töten. Immer läuft er mit dem Gedanken rum, dass Baz vermutlich gerade etwas ausheckt, um ihm zu schaden.
Der Magier, der Schulleiter der Watford und einer der mächtigsten Magier eben, hat ihn mit elf Jahren aufgenommen und ihm erzählt, was seine Mission ist. Aber in letzter Zeit ist er kaum da, um ihm zu helfen. Obwohl die Priorität ist, den Schatten aufzuhalten, muss er sich um die alten Familien kümmern, um seine eigene Macht zu sichern. Dabei vernachlässigt er Simon und andere wichtige Dinge, was Simon und seine Freunde ärgert.
Ich fand Simon knuffig und etwas unbeholfen, was ihn zu einem sympathischen Charakter macht.

Baz ist Simons Zimmergenosse und hat seit ihrem ersten Jahr schon öfter versucht, Simon zu töten oder ihm etwas schlimmes anzutun. Er ist aus einer alten Magierfamilie, und seine Mutter war die letzte Schulleiterin. Seine Familie und er möchten nicht, dass der Magier an der Macht ist, und da Simon quasi sein Erbe ist, ist auch er der Feind. Er ist arrogant und ist von sich selbst überzeugt, droht und beleidigt geschickt und er hat mich sofort überzeugt. Ich fand seine Zankereien mit Simon und allen anderen echt erfrischend. Er ist definitiv mein Lieblingscharakter

Penny ist Simons beste Freundin, ein schlaues Mädchen, dass ihn immer unterstützt und versucht, ihm zu helfen. Sie hält eigentlich auch immer zu ihm. Mehr kann man eigentlich auch nicht wirklich über sie sagen. Sie ist halt nett ;)

Agatha ist seit Jahren mit Simon zusammen, aber sie wirkt nicht ganz glücklich damit. Sie weiß, dass ihre Eltern es gut finden, aber sie selbst möchte nur ein normales Mädchen sein. Sie hat normale Freunde und mag diese lieber als die Schüler am Watford. Sie hat mich etwas genervt, weil sie mies gelaunt durch die Welt spaziert und allen den Spaß verdirbt.

Handlung und Schreibstil
Das Buch um Simon Snow ist ganz anders und außergewöhnlich, aber eigentlich nichts weltbewegend Neues. Ich weiß, dass Simon Snow und seine Welt in "Fangirl" eine große Rolle spielen, aber genau weiß ich es nicht. Ob das Buch jetzt auch das Ausgangsmaterial sein soll, das in Fangirl erwähnt wird, oder eher wie eine weitere Fanfiction oder eine Möglichkeit, seine Geschichte zu erzählen? Keine Ahnung.

Nun zum Inhalt: Es hatte schon große Paralellen zu Harry Potter, die man gar nicht alle aufzählen könnte. Das stört mich aber auch gar nicht so sehr. Zauberschulen haben immer einen ähnlichen Aufbau. Es war aber so, als würde man nicht beim ersten Buch beginnen, sondern hätte irgendwas verpasst, weil so viele wichtige Dinge schon vor Beginn der Geschichte passiert sind.

Es gibt einige Perspektivwechsel und ich fand, sie waren eigentlich immer gut gewählt. Die aus Baz' Sicht mochte ich am liebsten, und Agatha hätte man von mir aus auch weglassen können.

Es hatte eigentlich keine außergewöhnliche Geschichte, aber das Gesamtbild war doch ganz interessant. Halbwegs überraschende Wendungen haben es auch ganz spannend gemacht, aber manche Dinge kamen mir sehr zusammenhangslos vor. Sie tauchten plötzlich auf, ohne dass es vorher Hinweise auf so etwas gegeben hätte.

Fazit
"Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow" hat mich nicht unbedingt mit seiner Handlung, sondern mit den liebenswürdigen Charakteren und einem schönem Schreibstil überzeugt. Simon und vor allem Baz sind mir ans Herz gewachsen!