Rezension

LIEBLINGSBUCH!!

Learning To Swim - Clare Chambers

Learning To Swim
von Clare Chambers

Bewertet mit 5 Sternen

Schaut man das Cover, und den deutschen Buchtitel "Seejungfrauen küsst man nicht" an, erwartet man einen typischen Frauenroman. Wenig Tiefgang, flache Charaktere, vorhersehbare Geschichte, eben ein Buch für zwischendurch.

"Seejungfrauen küsst man nicht" ist aber viel mehr als das.  Nachdem ich es einmal angefangen hatte, habe ich es nicht aus der Hand gelegt. Das war vor zehn Jahren. In den darauf folgenden Jahren wurde dieses Buch mein Dauerbrenner. Immer wieder mal lies ich darin, fing es wieder von vorne an oder empfahl es meinen Freunden. Selbst mein damaliger Freund, zuerst skeptisch konnte nicht erwarten es zu Ende zu lesen. Soviel also zum Thema "seichter Frauenroman".

Dann habe ich das Buch leider verloren, aber nie vergessen. Jetzt zehn Jahre später, die deutsche Ausgabe bekommt man neu gar nicht mehr habe ich mir ein gebrauchtes Exemplar bestellt.  Ich konnte den Gedanken nicht ertragen dieses Buch vielleicht nicht noch einmal lesen zu können.

Was ist so besonders an der Gesichte? Eigentlich nichts. Es handelt von der Kindheit von Abigail Onions. Einem Einzelkind aus einem ordentlichen Elternhaus, die auf die Radley-Familie trifft, die ihr Leben ganz schön auf den Kopf stellen.

Dennoch ist diese Geschichte so liebevoll und dicht erzählt, dass man das Gefühl hat an dem Geschehen teil zu haben. Vielleicht rührt meine Faszination für dieses Buch daher, dass es sich anfühlt wie Tagebuch lesen, auch wenn der Schreibstil natürlich gar nicht so ist. Es passiert nicht andauert etwas ausergewöhnliches, sondern leben Abigails Alltag mit, wachsen mit ihr auf, lieben und verurteilen ihre Handlungen und die ihres Umfelds. Keiner ist Gut, keiner ist Böse, alle sind Menschen. Es gibt keine flachen Nebencharaktere. Stattdessen bildet sich eine große Welt, in die ich gerne eingesunken bin.

Ich empfehle "Seejungfrauen küsst man nicht" für alle die ein leichtes Buch lesen und unterhalten werden wollen, ohne sich mit eine flachen Geschichte abgeben zu müssen. Es ist wirklich schade, dass dieses Buch so wenig Aufmerksamkeit bekommt!

Diese Rezension bezieht sich auf die deutsche Ausgabe, die ich hier aber leider nicht gefunden habe. Die englische Version "Learning to swin" ( ein viel passender und ansprechenderer Titel übrigens) ist jedoch genauso empfehlenswert!