Rezension

Lieblingsbuchfaktor!

Das Mädchen, das Geschichten fängt - Victoria Schwab

Das Mädchen, das Geschichten fängt
von Victoria Schwab

Feststeht für mich jedenfalls, dass es eins der besten Bücher gewesen ist, die ich dieses Jahr gelesen habe. Die Protagonistin Mac ist eine tolle Heldin. Sie hat ihre Last zu tragen, nicht nur mit dem Erbe ihres Großvaters, sondern vor allem mit dem Unfalltod ihres kleinen Bruders, und trotzdem gelingt es der Autorin, sie trotzdem als starken Menschen darzustellen.

Worum geht’s?

Nachdem ihr Bruder ums Leben gekommen ist, fliehen Mackenzie (Mac) Bishop und ihre Eltern in einen neuen Ort. Ihre Mutter hat sich die Mission auferlegt, ein Café in dem alten Haus zu eröffnen, in dem sie nun wohnen. Mac hat jedoch ganz andere Probleme: genau wie ihr Großvater Da ist sie eine Wächterin der Chroniken. Chroniken sind ein Abbild eines Menschen, das in einem Archiv in einer Parallelwelt aufbewahrt werden. Manchmal jedoch können sie aufwachen und fliehen und ihre Aufgabe ist es, sie wieder zurückzuschicken.

In dem alten Haus wachen plötzlich jedoch immer mehr Chroniken auf; sie werden immer älter und durchgedrehter. Mac findet heraus, dass es in dem alten Haus früher einen Mord gegeben hat, und als sie beginnt nachzuforschen, muss sie nicht nur mit den Bibliothekern, sondern auch mit den unheimlich charmanten Wesley und Owen klar kommen. Die beiden sind jedoch tiefer in die Geschichte verstrickt, als sie denkt.

 

Schreibstil

Wieder ein Buch, das ich auf Englisch gelesen habe, was manchmal nicht ganz einfach war. Es ist auf jeden Fall kein Buch für Englischanfänger, da viele Begriffe vorkommen, die geschichtsspezifisch sind. Da ich das Buch aber in einer Leserunde gelesen habe, in der auch ein paar liebe Blogger auf deutsch gelesen haben, war die Begriffklärung kein großes Problem. Ansonsten hat Victoria Schwab einen sehr schönen Schreibstil; sie hat mich richtig in die Geschichte hineingezogen, so dass ich das Buch in einem rasanten Tempo durchgelesen habe. Einige Lieblingsstellen konnte ich mir auch markieren und ihr wisst ja mittlerweile, dass ich dabei besonderen Wert auf die Worte lege, nicht auf das, was an der Stelle passiert.

 

Meine Meinung

Wie oben bereits erwähnt, habe ich The Archived in einer Leserunde gelesen; deswegen habe ich zunächst überlegt, unsere Diskussion über das Buch abzuwarten, bevor ich die Rezension schreibe. Dann habe ich mir jedoch gedacht, dass ich vielleicht einfach noch einen Nachtrag schreiben könnte, wenn sich meine Meinung durch das Gespräch irgendwie ändern sollte.

Feststeht für mich jedenfalls, dass es eins der besten Bücher gewesen ist, die ich dieses Jahr gelesen habe. Die Protagonistin Mac ist eine tolle Heldin. Sie hat ihre Last zu tragen, nicht nur mit dem Erbe ihres Großvaters, sondern vor allem mit dem Unfalltod ihres kleinen Bruders, und trotzdem gelingt es der Autorin, sie trotzdem als starken Menschen darzustellen.

Ihre Aufgabe besteht darin, die aufgewachten Chroniken wieder zurück ins Archiv zu bringen. Chroniken sind quasi Abbilder eines Menschenlebens nach deren Versterben und beinhalten alle Gefühle und Erinnerungen des Menschen. Wenn sie im Archiv aufwachen und in eine Zwischenwelt fliehen können, sind sie verängstigt und können schon mal schnell durchdrehen oder wütend werden, besonders, wenn sie schon älter sind.

Mac hat nicht nur die Gabe, Dinge zu berühren und in deren Geschichte abzutauchen - das braucht sie, um die Chroniken schnell zu finden - sondern hat auch Zugang zum Archiv und damit zur Chronik ihres Bruders. Der Schmerz fühlte sich so real an und besonders als die Chronik Owen auftaucht, die merkwürdigerweise nicht verrückt und durchgeknallt wird, fragt man sich, ob es nicht möglich wäre, dass ihr Bruder auch als Chronik weiterleben könnte.

Auch die beiden Jungs der Geschichte - Wesley und Owen - sind so real gestaltet, dass man sie beinahe fühlen kann. Sie haben beide ihr Geheimnis, sind beide so mysteriös, dass man als Leser unbedingt mehr über sie erfahren will und natürlich anfängt von ihnen zu schwärmen. Was mich am meisten überrascht und begeistert hat, war die Art, wie Victoria Schwab die Liebesgeschichte zwischen Mac und *piep* erzählt. Man erwartet Klischees, wie sie doch in jedem YA Roman vorkommen, bekommt jedoch etwas Tiefergehendes, Reales und doch Wunderschönes. 

The Archived hat zunächst so viele unterschiedliche Handlungsstränge: hier passiert etwas, da taucht etwas auf, dort geschieht irgendetwas neues, so dass man nur bewundern kann, wie zum Schluss alles miteinander verwoben wird. Als Leser hatte man selbst keine Ahnung, was eigentlich Sache ist, so dass man am Ende auf jeden Fall überrascht gewesen ist. 

 

Fazit

Durchweg spannend erzählt Victoria Schwab hier eine Geschichte, in der rundum alles gestimmt hat. Die Charaktere waren tiefgründig und sympathisch, die Story erste Sahne und so spannend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Definitiv ein Lieblingsbuch und ich freue mich schon auf den zweiten Teil!