Rezension

Literarische Spurensuche

Die Kapitel meines Herzens - Catherine Lowell

Die Kapitel meines Herzens
von Catherine Lowell

Bewertet mit 4 Sternen

Samantha ist die letzte lebende Nachfahrin der berühmten Bronte-Schwestern. Ihr Vater, mit dem sie sich als Jugendliche sehr intensiv über Literatur, insbesondere die Bronte-Romane ausgetauscht hat, lebt nicht mehr.
Die junge Samantha beginnt ein Studium in Oxford und macht sich gleichzeitig auf die Suche nach dem Vermächtnis ihres Vaters.
Bei ihrem Literaturstudium mit ihrem Tutor James Orville findet sie nicht nur interessante "Spuren" in den Romanen der Brontes, die z.T. auch helfen, deren Biographie besser zu verstehen, sondern sie verändert auch ihre Art, wie sie das Geschriebene interpretiert und aufnimmt.
Währenddessen passieren auf dem Campus immer wieder seltsame Dinge und ihr Vater scheint ihr Zeichen geben zu wollen.

Der Roman behandelt ein sehr interessantes Thema auf ungewöhnliche Weise. Die Hauptfiguren Samantha und Orville gewinnt man nicht unbedingt lieb, aber man verfolgt mit Interesse, welche Entwicklung insbesondere Samantha durchmacht.
Neben der ausführlichen Behandlung der Bronte-Romane sind besonders die mysteriösen Dinge, die auf dem Campus passiern, sehr spannend beschrieben.
Bis zum Ende weiß man als Leser nicht, was es damit auf sich hat.
Ich fand die Idee, wie das Thema aufgegriffen wird, wirklich sehr gelungen, allerdings hätte sich die Autorin vor allem am Ende etwas mehr Mühe mit der Umsetzung geben können. Das Ende des Romans war doch sehr kurz und recht lieblos erzählt. Aus der guten Idee hätte man in der Tat mehr machen können.

Ein wirklich schöner Roman über ein interessantes literarisches Thema, das allerdings zum Ende hin noch etwas ausführlicher hätte behandelt werden können.

Kommentare

Brocéliande kommentierte am 09. September 2017 um 18:21

Der Roman hat nicht bei vielen so gut abgeschnitten wie in Deiner Bewertung (ich war auch nicht völlig überzeugt)...

Hermione kommentierte am 11. September 2017 um 19:58

Die Sichten gehen wohl ziemlich auseinander, wobei ich auch Deine Sicht gut verstehen kann!

Aber wäre ja auch langweilig, wenn alle denselben Geschmack hätten... ;-)