Rezension

Lockere Liebesgeschichte!

Halt die Wolken fest (Liebesroman, Drama) - Dorothea Stiller

Halt die Wolken fest (Liebesroman, Drama)
von Dorothea Stiller

Bewertet mit 3 Sternen

In ihrer Kurzgeschichte "Halt die Wolken fest", Band 3 der Romance Alliance Love Shots, schildert die Autorin Dorothea Stiller die Begegnung von Harper und Mason, die mich bereits im Klappentext an das Märchen vom Froschkönig erinnerte - nicht immer hält die Prinzessin das, was sie verspricht...
Protagonistin Harper Kelly ist eine zielstrebige Geschäftsfrau, die in ihrem Bestreben, ihrem Vater zu imponieren und das väterliche Geschäft zu übernehmen, anscheinend vor lauter Zielstrebigkeit ihr Privatleben zu vernachlässigen zu scheint. Relativ verbissen verfolgt sie ihr Ziel, sich ihrem Vater als perfekte Nachfolgerin zu präsentieren. Dieser hat aber für die heutigen Zeiten relativ konservative und seriöse Geschäftspraktiken und empfindet Harpers Eifer als Übereifer. Als bei Harpers neuerlicher Bewährungsprobe alles schief zu gehen scheint, rettet sie ein obdachloser junger Mann aus ihrer Not und verhilft ihr zum Erfolg.
Bei einem - von Harper nicht geplanten - Wiedersehen lernen sich die beiden näher kennen und Harper versucht, ihre Vorurteile zu überwinden.
Mir hat die Geschichte von der Grundidee her gut gefallen: der Konflikt zwischen der ehrgeizigen Tochter und ihrem Vater, Harpers Neigung zu Vorurteilen, aber auch Mason und seine persönlichen Probleme.
Harper selbst habe ich zwiegespalten empfunden: ihre Vorurteile, ihr Ehrgeiz und ihr Kontrollzwang waren mir unangenehm. Phasenweise rollte sie wie ein Dampfzug über Mason und sein Leben hinweg, so dass ich mich schon gefragt habe, ob das nicht lange gut gehen wird. Harpers Bereitschaft, sich doch auf Mason einzulassen und nicht aufzugeben, fand ich sehr positiv. Ob sie sich zum Schluss der Geschichte wirklich ändern kann?
Schade finde ich, dass sehr viele Thematiken in eine doch sehr kurze Geschichte gepresst wurden, worunter für mich die Glaubwürdigkeit ein wenig gelitten hat. Die Liebesgeschichte von Harper und Mason überschlug sich förmlich, auch das Ende kam geradezu herangeflogen, ärgerlich vor allem, weil bei den 102 angegebenen Seiten gerade mal 70 Seiten für die Geschichte selbst genützt  wurden. Der Rest ist mit Danksagung und Werbung/Leseproben für andere Bücher gefüllt, die Geschichte hätte auch als Kurzgeschichte diese Seiten mehr gut vertragen.