Rezension

Loney

Loney - Andrew Michael Hurley

Loney
von Andrew Michael Hurley

Meine Meinung

Die Geschichte wird aus der Sicht von Tonto erzählt. Ich hatte Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen. Aber nach ein paar Seiten legte ich das Buch nur noch beiseite, um alltägliche Dinge zu verrichten. Die kleine brüchige Glaubensgemeinschaft hatte mich in ihren Bann gezogen. 

1976

Eine religiöse Gruppe fährt mit ihren neuen Father von London zur nordenglischen Küste "Loney!"
Seine Schäflein betrachten ihn misstrauisch. Hat er doch sogar nichts mit dem verstorbenen Pfarrer Wilfred gemein. 
Auf Loney herrscht eine Düsternis, die einem samt Regen beim Lesen in die Glieder kriecht.
Nicht alle waren mit dieser Reise einverstanden. 
Hanny ist der ältere von zwei Brüdern. Jedoch kann er nicht sprechen und sein Geist ist der eines Kindes geblieben. Sein jüngerer Bruder Tonto kümmert sich liebevoll um ihn.

Viele Dinge auf der Insel muten gruselig an. Hanny und sein kleiner Bruder Tonto haben eine Begegnung mit einem zwielichtigen Ehepaar und einer jungen schwangeren Frau.

Wir haben es hier mit einer Gruppe von Menschen zu tun, die zum Teil sehr fanatisch agieren. Mir kam oft der Gedanke, es mit einer Sekte zu tun zu haben.
Hanny soll erlöst vom Schwachsinn werden und endlich reden. Abhilfe erhofft man sich von der heiligen Anna. Ihretwegen pilgert man schließlich zur Wallfahrtskirche.
Hannys Mutter scheint den extremen Glauben zu brauchen. Menschen die es lockerer sehen, sind in ihren Augen des Teufels.

Beim Lesen dachte ich mir oft, wer es von diesen, ach so Gläubigen, wirklich ernst meint. 
Der neue Father war mir eigentlich sympathisch. Ich denke, vom Fasten hielt er nicht allzu viel. Auch den strengen Glauben von Hannys Mutter konnte er nicht nachvollziehen. 
Menschen, wie sie verschiedener nicht sein könnten, verbringen gemeinsam Zeit in dem düsteren Haus Mooring.
Ich war mir sicher, dass noch einige Dinge ans Tageslicht kommen, die man niemals vermuten würde.
Besonders gespannt war ich, was es mit dem plötzlichen Tod von Father Wilfred auf sich hatte.
Wie beim Klappentext schon erwähnt, wird nach 30 Jahren die Leiche eines Babys gefunden.

Fazit

Father Bernard pilgert mit einer Gruppe Gläubigen an einen Ort, um einen geistig zurückgebliebenen Jungen zu heilen, der nicht sprechen kann. Eine gläubige Mutter kann nicht akzeptieren, dass ihr Sohn nicht der Norm entspricht.

Eine düstere Atmosphäre ist ständiger Begleiter in dieser Geschichte.
Die Erzählung spielt überwiegend im Jahr 1976. Sie wird aus der Sicht von Tonto erzählt. 
Tonto hat in der Gegenwart einiges zu verarbeiten.
Mir hat der Schreibstil und seine speziellen Protagonisten eine schlaflose Nacht beschert.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten bin ich freiwillig mit gepilgert und habe das Gruseln gelernt. 
Sturm und Regen peitscht über das Haus  hinweg, indem sich Menschen befinden, von denen ich lange nicht wusste, wie ich sie einordnen muss. Sind sie verlogen, fanatisch, abhängig oder einfach nur böse? 
Rund um Mooring ist es düster. Vor allem im Wald .....

Ob mir das Ende gefallen hat? Ich kann nicht ja sagen. Aber, das gesamte Buch ist ein richtiges Highlight für mich. Mit so einem fantastischen Buch habe ich nicht gerechnet. 

Ich empfehle "Loney" auch Lesern, die nichts von der Kirche halten. Für mich ist das Buch eine Mischung aus Drama, Thriller, Fanatismus, Horror und Mystery.

Danke Michael Hurley