Rezension

Lügenmädchen

Lügenmädchen
von Luana Lewis

Bewertet mit 3 Sternen

Stella ist alleine zu Hause. Sie hat schon lange nicht mehr das Haus verlassen, weil sie Panikattacken hat. An einem Winterabend mit viel Schnee klingelt es an der Türe. Ein junges Mädchen verlangt Einlass. Nach einigem Zögern öffnet Stella tatsächlich die Türe. Bald schon weiß Stella nicht was, sie glauben soll, denn das Mädchen, das sich Blue nennt, erzählt unglaubliche Geschichten. Stella ist verstört. Erzählt Blue Lügen? Oder sind ihre Behauptungen wahr? Oder ist sie eine Psychopathin und spielt mit Stella.

Die Geschichte liest sich gut und sehr flüssig. Erzählt wird in unterschiedlichen Zeitebenen.

Zwei Jahre zuvor führte Stella noch ein normales Leben. Sie arbeitet als Psychologin. Obwohl sie noch Anfängerin ist, ist sie ehrgeizig und selbstbewusst. Sie möchte ihrem Chef Max imponieren. Doch dann geschieht etwas, dass sie völlig aus der Bahn wirft und sie zu einer Frau mit Panikattacken macht, die sich nur noch in ihrem zur Festung ausgebauten Haus aufhält. Ihr Verhalten ist mir fremd und ich kann mich nicht in sie hineinversetzen. Max ist manipulativ und unsympatisch.

Aus der Sicht einer Patientin wird dann ein anderer Strang erzählt. Eine junge Frau ist bei einem Psychiater in Behandlung. Sie versucht ihn zu verführen.

Last but not least ist das der Gegenwartsteil mit Blue und Stella alleine im Haus. Stella hat Angst und die ist gut spürbar. Sie fragt sich, warum sie die Tür aufgemacht hat und ob sie in Gefahr ist. Was bezweckt Blue? Ihre Geschichten wirken nicht glaubhaft. Aber sie hat ein Ziel.

Das Buch ist als Psychothriller deklariert und ich habe sehr viel Spannung erwartet. Obwohl die Zusammenhänge erst zum Ende beschrieben werden, war schon ziemlich früh klar, wohin die Reise geht. Daher ging Spannung verloren und ich wurde nicht richtig gefesselt. Ich habe mich immer gefragt, warum Stella, die ja selbst Psychologin ist, diese Psychospielchen nicht durchschaut.

Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich überzeugend.