Rezension

Lustige Tiere und eine ernsthafte Problematik

Liliane Susewind - Giraffen übersieht man nicht
von Tanya Stewner

Bewertet mit 5 Sternen

Das 12. Abenteuer von Liliane Susewind spielt in Namibia auf einer Rinderfarm, die auch Unterkünfte und Safaris für Touristen anbietet. Die Großeltern von Lillis Freund Jesahja leben und arbeiten dort. Lillis Familie, mitsamt dem Hund Bonsai und der Katze Frau von Schmidt, Jesahja und seinem Vater wollen sie besuchen und ihre Ferien dort verbringen. Lilli freut sich besonders auf die vielen wilden Tiere, mit denen sie sprechen will, doch ihre Mutter verbietet ihr strikt den Umgang mit ihnen. Natürlich finden Jesahja und sie trotzdem einen Weg einige kennen zu lernen und erfahren dabei, dass auf der Farm nicht alles mit rechten Dingen zugeht...

Meiner Nichte haben bei diesem Band am besten die witzigen Erdmännchen Schnick, Schnack und Schnuck gefallen, die sich mit knappen, aber treffenden Ein-Wort-Sätzen verständlich machen. Auch ein Puma, der nach Namibia entführt und dort ausgesetzt wurde, sorgt mit seinen lyrischen Ergüssen für Erheiterung. Die hochnäsige Katze und der quirlige Hund von Lilli sind wieder dabei und mischen auf gewohnte Art kräftig mit.

Neben all den lustigen und spannenden Erlebnissen wird den Lesern in diesem Buch kindgerecht die ernsthafte Problematik der Großwildjagd nahe gebracht. Sie werden zum Nachdenken darüber angeregt, wie man Tiere schützen und trotzdem eine Farm rentabel bewirtschaften kann. Auch die Nutztierhaltung zum Fleischverzehr in Deutschland wird angesprochen und Lillis Familie muss sich ein paar Wahrheiten anhören. Bei uns hat das eine sehr interessante Diskussion angestoßen und meiner Meinung nach sind Kinder in diesem Alter auch reif dafür zu erfahren, wo ihr Essen herkommt und wie es produziert wird.

Bis auf die Tatsache, dass die wilden Tiere sehr untypisch und vermenschlicht dargestellt sind, was bei der insgesamt magischen Geschichte auch wieder legitim ist, hat uns dieser Band sehr gut gefallen.