Rezension

Lynchjustiz - genau mein Genre

Wer Furcht sät - Tony Parsons

Wer Furcht sät
von Tony Parsons

Bewertet mit 4.5 Sternen

Danke für meine zweite, wunderbare Leserunde.

Die Kriminalgeschichte um die Lynchjustiz ist ein besonderes Genre, besonders in der Vorweihnachtszeit, was aber eine willkommene Abwechslung zu "Last Christmas" und Co. war.

In der Story geht es darum, dass mehrere Männer von einer Gruppe Unbekannter stranguliert werden, diese Taten gefilmt und im Anschluss ins Internet gestellt werden.
Es ist ein Aufruf für die Wiedereinführung der Todesstrafe. Wie es sich nach den Seiten herausstellt, hatte jeder der Gehängten eine Straftat begangen, die oft für die Angehörigen, nicht angemessen genug bestraft wurden. Die Angehörigen sind auch zuerst die verdächtigen Zielpersonen, die näher unter die Lupe genommen werden, doch der Verdacht konnte nicht bestätigt werden.

Die "milde Bestrafung" zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch und zeigt auch plötzlich auf, dass es eben nicht "nur die anderen" trifft, sondern auch im Polizeiteam jemanden davon betroffen wird.

Nach den Tätern sucht Detektiv Max Wolfe auch noch weiter, mit seinem Team, nach dem unauffindbaren Killroom.

Der Ermittler, Max Wolfe, der die Geschichte aus der Ich-Perspektive schildert, kommt mir persönlich sehr menschlich, sympathisch und neugierig rüber. Er ist alleinerziehender Vater und schildert auch wunderbar sein kleines Familienleben und lässt somit Teile seiner Handlungen besser verstehen. 

Das Buch hatte für mich auch an manchen Stellen einen wunderbaren "dasdarfdochnichtwahrsein"-Effekt, der mich fesselte.

Was für mich eine wunderbare Empfehlung für das Buch noch darstellt, ist, dass die historische Fakten, wirklich historische Fakten sind, und keine Fiktionen aufgestellt wurden.

Tolle Arbeit des Autors!