Rezension

Macht Lust auf das Leben

Mein schlimmster schönster Sommer
von Stefanie Gregg

Isabel wird nach einer niederschmetternden Krebsdiagnose aus dem Krankenhaus entlassen. Machen sie doch einfach noch einmal Urlaub, wird ihr vom Arzt gesagt. Als sie beim Heimweg am Straßenrand einen alten VW-Bus sieht, der verkauft werden soll, fasst die sonst so rationale und vernünftige junge Frau einen spontanen Entschluss. Sie will noch einmal die Lavendelfelder in der Provence sehen, überredet den Besitzer des Bullis ihn für zwei Wochen zu verleihen und nimmt ihn erst einmal mit auf die Tour, da er noch einiges erledigen muss. Ohne ihrem Freund Bescheid zu geben und ohne Handy macht sie sich auf die letzte Reise ihres Lebens, die wohl ihre schönste werden wird.

Stefanie Gregg hat ein Buch über den Tod geschrieben, aber auch eines über das Leben. Ein Mutmachbuch, das zwar eine leise Trauer in sich trägt, aber gleichzeitig doch soviel Hoffnung und Glück. Es ist witzig und teilweise echt schräg und auch wenn man das Unvermeidliche nicht aufhalten kann, ist es doch durch und durch positiv und macht Lust auf das Leben. Isabel hat in ihrem Leben immer nur das gemacht, was vernünftig war, was man von ihr erwartet hat. Durch die Krebsdiagnose überdenkt sie ihr Leben komplett neu und macht Dinge, die unvernünftig sind und die ihr viel Spaß machen. Endlich kommt sie dazu ihr Leben zu genießen und sich frei zu fühlen. Der angenehme, leicht zu lesende Schreibstil haben mich das Buch fast in einem Rutsch lesen lassen und auch wenn das Ende, wie erwartet, sehr traurig war, sieht man doch einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Das Leben ist zu wertvoll, um es mit unangenehmen Dingen vollzumüllen. Ich konnte Isabel gut verstehen, dass sie diesen unerwarteten Weg geht, so entdeckt sie noch einmal die Liebe und macht verrückte Sachen, begegnet ungewöhnlichen und skurrilen Charakteren, lacht und weint und lebt. Und auch wenn sie am Ende sterben muss, aber das müssen wir alle, hat sie ihre letzten Tage noch einmal so richtig in allen Zügen genießen können. Wir sollten uns das Buch und seine Aussage sehr zu Herzen nehmen, niemand weiß, wie lange er noch hat, deshalb: Genieße jeden Tag, als wäre er Dein letzter.