Rezension

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Macht Lust auf mehr.

Frostfluch - Jennifer Estep

Frostfluch
von Jennifer Estep

Wer meine Rezension zu Band 1 der Mythos Academy gelesen hat (Link oben) weiß, dass Frostkuss mir sehr gut gefallen hat, was vor allem an der tollen Protagonistin Gwen liegt; sympathisch, humorvoll und mutig. 

Auch in Band 2 hat sie keine ihrer guten Eigenschaften verloren und es war fast so, als wären zwischen Band 1 und Band 2 nicht so viele Monate vergangen. Dank des flüssigen Schreibstils und der kleinen Erinnerungshilfen am Anfang des Buches war ich doch schnell wieder mit Gwens Welt vertraut. 

Ihre Beziehung zu Logan ist immer noch keine wirkliche Beziehung und das ändert sich auch nicht so schnell, wodurch die Spannung erhalten bleibt und man sich die ganze Zeit fragt, was wohl aus den beiden werden wird. Frostfluch beinhaltet etwas, das man momentan in vielen Jugendbüchern antrifft: Ein Liebesdreieck. Preston taucht auf und stellt Gwens Welt ein bisschen auf den Kopf. Auch an Logan geht die Flirterei nicht spurlos vorüber und man beginnt sich zu fragen, was wirklich in dem Spartaner vorgeht. Kitsch findet sich in Frostfluch nicht, was ich wirklich gut fand, denn hirnloses Geschmachte hormongesteuerter Teenager kann ich langsam nicht mehr sehen. Zum Glück ist Gwen da anders. Ich habe das "Liebesgeplänkel" gerne verfolgt, vor allem am Ende des Buches ... :)

Dennoch steht nicht die Liebesgeschichte im Vordergrund, sondern die Tatsache, dass die Schnitter Gwen umbringen wollen und sie immer wieder knapp einigen Mordversuchen entkommt. Trotz dessen, dass die Autorin hier und da ein paar kleine Andeutungen macht und damit versucht, falsche Fährten zu legen, wusste ich dennoch schnell, was des Rätsels Lösung war. Insofern ist Frostfluch nicht so gut wie sein Vorgänger Frostkuss, denn dieser war von der Handlung her wirklich unvorhersehbar, wohingegen Frostfluch nicht mehr viel Spielraum zum Rätseln lässt. Dennoch fand ich die Handlung spannend, denn was genau als nächstes passieren würde, wusste ich natürlich nicht. Ich hatte nur einen groben Plan von den Hintergründen. 

Was mir auch sehr gut gefallen hat ist das erneute Kennenlernen der Charaktere. In Frostkuss lernt man ja schon einiges über Gwen, Logan und auch Daphne, aber in Frostfluch wird das Ganze noch einmal vertieft und man muss über das eine oder andere noch einmal genau nachdenken. Konnte ich Logan im ersten Teil noch nicht wirklich leiden und einschätzen, so hat er mir im zweiten Band doch wesentlich besser gefallen. Ich denke, Gwen wird es noch schaffen, seine harte Schale zu knacken und genau so glaube ich, dass Logan Gwen helfen kann, sich ihrer Aufgabe besser stellen zu können. In Frostfluch lernt sie neue Dinge über sich und ihre Macht und ich wette mich euch, sie kann noch mehr. Ihre Entwicklung zu verfolgen und mitzuerleben ist schön und auch sympathisch, weil sie nicht alles gleich beim ersten Mal schafft und bisher auch noch nicht "perfekt" in allem ist. Gut Ding will Weile haben und ich denke, in den noch kommenden Büchern wird sich dieser Spruch bestätigen. 

FAZIT                                                                                                                                                        

Frostfluch hat mir geringfügig weniger gut gefallen als sein Vorgänger Frostkuss, was daran liegt, dass die Handlung leider etwas vorhersehbar und das Rätsel um den Bösewicht schnell gelöst war. Wer Band 1 mochte, der wird auch Band 2 sicherlich gut finden, aber wer schon Band 1 zu platt fand, sollte den Folgeband vielleicht eher nicht lesen. Mir hat Frostfluch trotz des kleinen Makels gut gefallen und ich freue mich schon auf Band 3 :)