Rezension

Maddie Bd. 1 hätte besser sein können

Die Rebellion der Maddie Freeman - Katie Kacvinsky

Die Rebellion der Maddie Freeman
von Katie Kacvinsky

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch ist mir durch das schöne rosa Cover sofort ins Auge gesprungen und der Buchrücken versprach eine schöne Dystopiestory. Wir schreiben das Jahr 2060. Die Menschen leben zurückgezogen in ihren Häusern und nehmen nur noch durch die Digitalen Medien Kontakt zueinander auf. 
Auch unsere 17 jährige Protagonistin Maddie ist in diese Welt hineingewachsen und kennt es nicht anders als online zur Schule zu gehen und ihre Freizeitaktivitäten finden ebenfalls in Online Foren statt. Eines Tages lässt sie sich dazu überreden einen offline Lernkurs zu besuchen und lernt dort Justin kennen. Justin hält nichts von den ganzen anonymen Tastaturjunkies und zieht einen warmen Händedruck vor. Justin gehört einer rebellischen Untergrund Organisation an und versucht Maddie seine Welt zu zeigen und das es auch noch andere Menschen gibt, die nicht ausschließlich online miteinander agieren. Doch so einfach ist es nicht für Maddie, denn ihr Vater ist ein hohes Tier in der Politik und nach einem Fehltritt der 2 Jahre zurück liegt, steht Maddie unter Bewehrung und ständiger Beobachtung ihres Vaters.

Die Idee zum Buch find ich sehr gut. Es war teilweise erschreckend, wie die Menschen dem online Netzwerk ausgeliefert waren. Alles war inzwischen künstlich. Selbst die Bäume in der Stadt waren aus Plastik, weil es so hübscher war und kein Dreck machte im Herbst. Bücher und Papier wurden nicht mehr hergestellt. Ein Papierbuch aus vergangen Zeiten wurde wie ein Relikt in staubsicheren Glasvitrinen eingesperrt. Selbst bei einem Empfang haben sich die Menschen lieber über ihr Tablett unterhalten als sich in die Augen zu sehen. Eine Szene blieb mir besonders in Erinnerung. Bei diesem Empfang hat Maddies Vater an einem Tanzwettbewerb teilgenommen. Aber anstatt mit seiner Frau zu tanzen, hatte er ein Programm laufen und mit einer virtuellen Schönheit getanzt. Diese hat lieber entzückt daneben gestanden und ihren Mann Beifall geklatscht.

Die Autorin hat eine Welt geschaffen, die man sich heute schon gut vorstellen kann. Teilweise fand ich einige Begebenheiten ein wenig überzogen. Autos die wie ein U-Boot im Meer tauchen… aber gut, es ist ja die Zukunft. Die Protagonistin Maddie fand ich ein wenig flach. Sie blieb die ganze Zeit ein wenig zu farblos. Ich hätte mir ein tafferes Mädchen gewünscht, mit ein wenig mehr ecken und Kanten. Justin war schon ganz gut geraten, aber anfangs ging es mir auf die Nerven, daß er ständig weg musste und für Maddie keine Augen hatte. Warum und weswegen er so handelte wurde erst viel später klar, ab da fand ich Justin besser. Die ganzen Nebenfiguren haben mir zu wenig Zuwendung bekommen. Eigentlich ist mir kaum einer davon in Erinnerung geblieben. 

 

Fazit: Es war ein netter Roman, der mich leider nicht so gefesselt hat, wie ich anfangs dachte. Den 2. Band habe ich hier schon liegen, aber es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich ihn lese.