Rezension

Märchen und Zombies

Alice - Follow the White - Stephanie Kempin

Alice - Follow the White
von Stephanie Kempin

Inhalt: Betty, Chloe und Alice sind schon seit ihrer Kindheit befreundet und haben diese gemeinsam auf dem Internat für Mutare verbracht. Hierher kommen Menschen mit besonderen Fähigkeiten, um zu lernen, diese zu beherrschen. Als Betty überraschend stirbt und dann auch noch von der Schulzicke Zoe in ihrem Sarg erschossen wird, nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Denn Betty bleibt nicht tot und Zoey dadurch nicht am Leben. Anstatt ihre Freundin zu verraten helfen Chloe und Alice ihr allerdings. Denn ihre beste Freundin verhält sich keinesfalls wie eine der normalen Untoten, vor denen man sich in Acht nehmen muss. Auf der Flucht treffen die Mädchen auf einen sprechenden Spionage-Hasen und folgen ihm kurzerhand durch ein Kaninchenloch.

 

Meinung: „Alice- Follow the White“ ist eine Mischung aus Mädchen und Zombieroman, mit einer gehörigen Prise schwarzem Humor und jeder Menge schrägen Charakteren.

Im Mittelpunkt stehen die Freundinnen Alice, Betty und Chloe, die mir alle sehr gut gefallen haben. Sie sind alle gut durchdacht und wirken lebendig. Und sie sind Mutare. Das sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten, vor denen sich „normale“ Menschen allerdings oftmals fürchten. In dem Internat von Miss York wird ihnen beigebracht, mit ihren Gaben zu Recht zu kommen und sie dann zu unterdrücken.

Die Beschreibungen der verschiedenen Gaben sind sehr interessant. Es gibt bestimmte Gaben, die man haben kann und beherrschen muss. Alice kann durch Spiegel sehen, hasst allerdings ihre Gabe, da man ihr immer eingeredet hat, dass alles nur Einbildung wäre. Chloe kann tot umfallen und beendet so auch hin und wieder mal einen Streit. Und Betty kann Eis beherrschen.

Die Freundinnen fühlen sich in ihrer Schule zwar ein wenig unterdrückt, aber es ist ihr zuhause und sie haben ja einander. Zumindest bis Betty stirbt. Das sie dann zu einer Untoten wird, ohne vorher Kontakt mit einem dieser Wesen gehabt zu haben wirft einige Fragen auf, denen die Mädchen unbedingt auf den Grund gehen wollen. Wie praktisch, dass da ausgerechnet eine von Alice Einbildungen, in Form des sprechenden Kaninchens Ethan Bond, auftaucht und sie erstmal aus dem Internat herausbringt. Denn die ARO, die Untote jagen, sind ihnen schon auf den Versen.

Ethan Bond war mit seiner mürrischen Art mein absoluter Liebescharakter in diesem Buch. Es ist einfach zu herrlich, wie er sich des Öfteren über die Mädchen ärgert und hat mich somit oft zum lachen gebracht.

Das Dämmer-Spiegel-Land ist eine moderne Version des Wunderlandes, allerdings um einiges dunkler, als man es aus dem Mädchen gewöhnt ist. Und das liegt nicht nur an den Zombies, die auch hier ihr Unwesen treiben. Zwischendurch geht die Reise dann noch woanders hin, und es werden einige weitere Märchen auf kreative und neuartige Weise mit eingebunden, was mir sehr gut gefallen hat.

Die Geschichte ist teils spannend und teils unheimlich, was mir sehr gut gefallen hat. Ausserdem liebe ich Märchen und Zombies gleichermaßen, was die Autorin in diesem Buch wundervoll vereint hat.

Erzählt wird hier übrigens aus der Sicht von Alice, zumindest hauptsächlich. Allerdings kommt auch Betty, durch ihr Tagebuch sehr häufig zu Wort. Neben Ethan Bond war allerdings Chloe mein weiterer Lieblingscharakter, da sie mit ihrer direkten und wohlerzogenen Art oft die Sachen auf den Punkt gebracht hat.

Ein weiterer spannender Charakter ist Garreth, der Meisterdieb, der die Freundinnen unterstützt.

Das Buch konnte mich mit seiner Mädchen-Horror-Mischung auf jeden Fall abholen und ich hoffe auf weitere Bücher dieser Art von Stephanie Kempin.

 

Fazit: Märchen-Horror-Mix vom Feisten. Macht Spaß zu lesen. Bitte mehr davon.