Rezension

Märchenhaft, spannend und traumhaft schön.

Das Seehaus
von Kate Morton

Zum Inhalt

Die Geschichte wird einmal aus der Sicht von Alice Edvane, in den 30igern erzählt; einmal von Sadie in unserer Zeit.
Alice Edvane lebt mit ihrer Familie in einem wunderschönen Strandhaus in Cornwall. Das Anwesen liegt in einem engen Tal. Umgeben von dichtem Wald und Dornengestrüpp, hat es etwas märchenhaftes. Nach Loeanneth kommt man nicht zufällig. Das verborgene Paradies muss man gezielt suchen.  Das junge Mädchen hat ständig ihr Notizbuch dabei, in dem sie sämtliche Eindrücke festhält. Sie möchte Schriftstellerin werden. Sie ist heimlich verliebt in den Gärtner Benjamin Munro. Der traumhafte Garten wird für das Mittsommernachtsfest geschmückt. Wenn das Fest in vollem Gang sein wird, hofft sie, mit Ben ein paar ungestörte Stunden zu verbringen.
Auf einer Schaukel, unter der Trauerweide, beobachtet sie das rege Treiben.
Auf einmal sieht sie einen Fremden. Er geht auf das Körbchen zu, in dem ihr kleiner Bruder Theo liegt ....
Nach diesem Mittsommernachtsfest wird nichts mehr so sein, wie es mal war.

Sieben Jahrzehnte später joggt Sadie im Wald und stößt auf ein verlassenes Haus am See. Sie fühlt sich von dem Anwesen magisch angezogen.

Meine Meinung

Gute 600 Seiten wurde ich bestens unterhalten. Mehr wie einmal wünschte ich mir, Bewohnerin des Seehauses zu sein. Die Beschreibungen von der einzigartigen Idylle haben mich zum Träumen gebracht.
Durch Rückblenden lernte man alle Protagonisten gut kennen. Vermutet man bei dem Cover eine zarte Familien und Liebesgeschichte, wird man schon bald eines Besseren belehrt. Ein Geschehen in der Mittsommernacht macht diese Story zu einem spannenden Krimi.
Das Gefühl, alle Personen persönlich zu kennen, ist der detaillierten Schreibweise geschuldet. Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil, der mir 600 Seiten wie 300 erscheinen ließ.
Der zweite Weltkrieg spielt in der Familiengeschichte auch eine Rolle.

Fazit

Spannung, Familiengeheimnisse und zarte Liebesbande machen diese Geschichte zu einem Pageturner. Über Jahrzehnte begleiten wir Menschen, die uns sehr viel zu erzählen haben.
Der Wechsel, zwischen den zeitlichen Erzählsträngen, gelingt der Autorin mühelos.

Ich empfehle jedem dieses Buch der
einmal nach Cornwall reisen will,
Zeitreisen machen möchte,
gerne in Familiengeschichten versinkt,
raffinierte Krimis liebt,
der mehr wie einmal durch Enthüllungen überrascht werden möchte,
der sich gerne von einer begnadeten Autorin in das märchenhafte Seehaus entführen lässt und keine Angst vor 600 Seiten hat; die ohnehin wie 300 anmuten.

Ob mir das Ende gefallen hat? Ja! Meine Vermutungen haben sich in keinster Weise bestätigt. Das Wort überrascht wäre untertrieben.

Danke Kate Morton

Zu dem Sternenhimmel von Loeanneth gesellen sich nun 5 weitere Sternchen dazu.