Rezension

Märchenhaftes Abenteuer

Sinabell. Zeit der Magie - Jennifer Alice Jager

Sinabell. Zeit der Magie
von Jennifer Alice Jager

Sinabell ist eine von 5 Königstöchtern und vergräbt sich am Liebsten in ihren Büchern, denn seit dem Tod ihrer Mutter ist für sie nichts mehr so, wie es war. Als ihr Vater eines Tages beschließt, seine Töchter schnellstmöglichst zu verheiraten, bricht für Sinabell eine Welt zusammen. 
Auf einem der königlichen Bälle tanzt sie mit einem jungen Mann, der als verfeindeter Prinz entlarvt und kurzerhand in den Kerker geworfen wird. Sinabell ist über die Grausamkeit ihres Vaters entsetzt und entdeckt auf der Suche nach einem Weg, Prinz Farin zu helfen, eine Welt der Magie.

Meine Meinung:
Der Anfang hat mir gut gefallen. Man lernt Sinabell kennen, mit der man sich gut identifizieren kann, denn sie ist ein richtiger Lesewurm und ihr Herz ist am rechten Fleck. Ich musste kurz an Aschenputtel denken, denn Sinabells 4 Schwestern sind alles andere als nett, vielmehr sind sie oberflächlich und teilweise richtig boshaft, nur ihre ältere Schwester zeigt zumindest Ansätze von Verantwortungsbewusstsein.

Über allen steht der König, als mächtiger Herrscher. Sinabell liebt ihren Vater, muss jedoch die Wahrheit langsam erkennen: Ihr Vater ist grausam und gleichgültig gegenüber seinen Töchtern. Das ist auch der Auslöser, warum Sinabell Prinz Farin, der wegen seines Eindringens auf Nimmersehen im Kerker verschwindet, helfen möchte.

Nun entdeckt der Leser mit Sinabell die Magie und verleiht dem bisher märchenhaften Aufbau noch einen magischen Touch. Das fand ich von der Autorin auch richtig schön umgesetzt und passend zur Geschichte. Drei besonders schwierige Aufgaben muss Prinz Farin erfüllen und auch dieser Part hat mir gut gefallen. Farin und Sinabell entwickeln Gefühle füreinander, dennoch hätte ich mir mehr Raum für die beiden gewünscht, damit sich diese Tiefe an Gefühlen auch glaubhaft entwickeln kann.

Im letzten Teil der Geschichte habe ich mich allerdings etwas schwer getan. Die Autorin löst nun das Geflecht und alle Geheimnisse auf und die Geschichte bekam für mich etwas sehr Abstraktes. Die voher so gefühlsbetonte Erzählweise, welche von Sinabells warmherziger Art dominiert wurde, rückt in den Hintergrund zu Gunsten eines anderen Protagonisten. Dieser hat eine sehr nüchterne, ja fast gefühlskalte, Sichtweise auf das herzzereißende Geschehen. Dementsprechend fand ich auch das Ende etwas, hmm, suspekt. Besser kann ich es nicht beschreiben, ohne zuviel zu verraten. Dennoch gibt es ein Happy End, das sollte ich wohl dazu sagen.

Fazit:
Sinabell Zeit der Magie ist für Märchenfreunde eine lohnenswerte Geschichte mit einem Hauch Magie, einer ehrlichen Prinzessin mit großem Herzen und einem schmucken Prinzen. Mich persönlich hat das Ende nicht ganz überzeugt, es hat für mich einfach nicht 100 % zum Rest der Geschichte gepasst.