Rezension

Märchenhaftes Setting, aber kaum Handlung

The Gracekeepers - Kirsty Logan

The Gracekeepers
von Kirsty Logan

Bewertet mit 2 Sternen

„The Gracekeepers“ erzählt die Geschichte zweier junger Frauen, einerseits North, die als „Bärenfrau“ mit einem Wanderzirkus unterwegs ist, andererseits Callanish, die als Gracekeeper eine Art Bestattungsunternehmen führt. Die Geschichte spielt dabei in einer Welt, die fast vollständig von Wasser bedeckt ist (das Setting hat mich stark an den Kevin Costner Film „Waterworld“ aus den `90ern erinnert). Diese Welt wird von zwei Gruppierungen bewohnt, den Wassermenschen wie North, Damplings genannt, die auf Schiffen leben und kaum je das Festland betreten, und den Landmenschen wie Callanish, die sich Landlockers nennen und umgekehrt nichts mit der Schifffahrt anfangen können.

 

Die Erzählperspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel, nicht nur North und Callanish, sondern auch fast jeder Artist des Zirkus‘ kommt zur Sprache. Für den Leser machen jedoch die unterschiedlichen Perspektiven kaum einen Unterschied, die Autorin Kirsty Logan verwendet immer denselben, märchenhaften und poetischen Schreibstil, sodass sich jedes Kapitel ungefähr gleich liest, egal wer gerade der Protagonist ist. Da die Autorin in „The Gracekeepers“ viele „Kunstwörter“ die eigens für das Buch erfunden wurden, verwendet, empfiehlt sich die Lektüre nur für Leser, die sich englischsprachige Texte gewohnt sind, da ansonsten zu grosse Verwirrung droht.

 

Während mir der Schreibstil durchaus gefallen hat, konnte mich die Handlung nicht überzeugen. Das lag vor allem daran, dass kaum eine nennenswerte Handlung vorhanden war. Die Autorin verbrachte den grössten Teil der Seiten damit, ihre Charaktere, deren Alltagsleben und die Welt, in der sie leben, zu beschreiben, so dass kaum mehr Platz für irgendwelche Geschehnisse mehr blieben. Insgesamt hat mich das Buch eher an ein statisches Gemälde als an eine lebendige Geschichte erinnert. So hat mich „The Gracekeepers“, so vielversprechend mir das Buch zunächst erschien, schlussendlich nur gelangweilt. Ob diese Wasserwelt die unsere in einer (nahen oder fernen) Zukunft darstellen soll, auf einem anderen Planeten liegt oder komplett der Fantasie entsprungen ist, konnte ich im Übrigen nicht herausfinden.

 

Mein Fazit

Schönes, märchenhaftes Setting, aber die kaum vorhandene Handlung lässt nur Langeweile zurück.