Rezension

Magische Rache

Schatten der Magie - Kat Howard

Schatten der Magie
von Kat Howard

Bewertet mit 4 Sternen

Mitten in New York gibt es sie, die magische Welt, doch diese wird von den nicht Magischen nicht wahrgenommen, denn sie wird auch die ungesehene Welt genannt. Diese ungesehene Welt besteht aus diversen Häusern mit magischen Fähigkeiten, die alle zwanzig Jahre einem Wettbewerb unterliegen. Der Sieger dieses Wettbewerbs ist dann auch gleich derjenige, der zu sagen hat in der magischen Welt. Doch in dieser Welt gibt es auch ein Haus, das seine Fähigkeiten aus dunkler Magie erwirbt, das Haus der Schatten. Vor einiger Zeit ist es einer gelungen, diesem Haus zu entkommen, Sydney, die nun Rache geschworen hat. Als die magischen Kräfte der Häuser zu schwinden droht, ahnt niemand, was passiert, außer einer Person.
Meine Meinung
Oh dieses Cover, ich finde es einfach nur absolut traumhaft und gelungen und es weckt auf den ersten Blick bei mir Neugier und Interesse. Allerdings machte es Kat Howard mir zu Beginn nicht ganz so leicht in diese Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil ist bildreich, aber auch eher gehoben, Fantasy für Erwachsene. Es ist definitiv kein Buch für mal eben zwischendurch, denn es fordert Aufmerksamkeit, damit man hier nicht den Faden verliert und auch den Überblick über die sehr komplexe Story erhält. Kat Howard startet zudem gleich mitten im Geschehen und ohne jegliche Ahnung muss der Leser sich hier selbst einen Eindruck der magischen Welt und deren Häuser schaffen. Die VIelzahl der Person und in welches der magischen Häuser sie gehören, hat mich am Anfang gerne mal verwirrt, doch mit fortschreiten der Story, wurde es auch immer interessanter. Irgendwann nahm mich die Geschichte dann doch noch gefangen und zeigte Wirkung.
Die Geschichte selber ist sehr düster, aber auch vielseitig und spannend. Hier spürt man deutlich, dass es sich nicht um eine Jugendfantasygeschichte handelt, da es durchaus auch schonmal etwas blutiger zugeht. Durch die vielen, auch innerhalb der Kapitel, wechselnden Perspektiven muss man aufmerksam lesen. Nicht alles wird gleich verständlich, doch die Autorin behält absolut den Überblick und im Endeffekt wirkt alles stimmig und durchdacht.
Die magische Welt mit ihren Häusern und die ungesehen von den “normalen” Menschen bleibt, ist ebenfalls ein sehr gut durchdachtes Worldbuilding. Vielleicht gab es das schon mal so in ähnlicher Form und doch schafft es die Autorin hier völlig neue Elemente mit einzubringen. Gerade ihre Idee mit den unterschiedlichen Häusern und deren Fähigkeit, sich ihren Besitzern in der Art anzupassen, gefiel mir sehr gut. Doch auch hier brauchte es ein wenig Zeit, um ein wenig den Durchblick zu bekommen, aber hier lohnt es sich auf jeden Fall am Ball zu bleiben. Gerade das Haus der Schatten war wirklich spannend und ja, auch absolut grausam.
Ein personeller Erzähler in dritter Person führt durch diese extrem komplexe Geschichte und ja, er gibt durchaus einen Überblick, doch er wechselt auch immer wieder zwischen den unterschiedlichen Figuren, die erst nach und nach Gestalt annehmen.
Aber auch wenn es hier viele Charaktere gibt, hat hier vor allem eine Person eine zentrale Rolle, nämlich Sydney. Diese war einst im Haus der Schatten gefangen, hat dieses Haus nähren müssen, damit es seine Magie behält und sie ist nicht die einzige. Doch sie ist eine der wenigen, die es geschafft haben, zu entkommen. Sie nimmt am magischen Turnier bei und schließt sich dem Haus des Magiers Laurent an.
Dieser ist mir noch einer der liebsten Figuren der Geschichte. Allerdings hat mir hier eines ein wenig gefehlt, nämlich die Emotionen. Ich habe mich keineswegs gelangweilt mit den Charakteren, doch das ganz große mitbangen, mithoffen oder mitfiebern fehlte mir hier ein wenig. Da hätte es gerne mal mehr in die Tiefe gehen können. Zwar ließen sich Gut und Böse unterscheiden und waren auch vorstellbar gezeichnet, doch wie erwähnt, in diesem Bereich gerne noch mehr und intensiver.
Mein Fazit
Eine durchaus anspruchsvolle Geschichte, bei der man ein wenig Geduld und Aufmerksamkeit benötigt, um sich zurecht zu finden. Doch wenn man da einmal durchgeblickt hat, erhält man eine spannende Fantasygeschichte mit neuen Ideen und einem komplexen Worldbuilding. Am Ball bleiben lohnt sich auf jeden Fall, allerdings empfehle ich hier eine Leseprobe, damit man einen ersten Eindruck des Stils erhält.