Rezension

mal spannend, mal zäh

Atlantis - Der Drachenkrieger - Gena Showalter

Atlantis - Der Drachenkrieger
von Gena Showalter

Bewertet mit 3 Sternen

Auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder irrt Grace durch den brasilianischen Urwald. Durch eine versteckte Höhle gerät sie in einen mysteriösen Nebel – und sieht sich plötzlich einem gutaussehenden Krieger gegenüber. Dessen Aufgabe ist es eigentlich, das Portal zu bewachen, durch welches Grace gerade nach Atlantis gekommen ist, und jeden Menschen zu töten, der auf seine Seite gelangt. Doch etwas an Grace rührt Darius en Kragin, der sich eigentlich seit Jahrhunderten keine Gefühle mehr erlaubt. Bringt er Atlantis damit ihr Gefahr?

 

Die Idee des Buches finde ich sehr faszinierend. Atlantis ist eine Stadt unter Wasser, voller Schätze und mystischer Bewohner, die Abseits der Menschen in der verborgenen Welt Leben müssen. Zwischen einigen Bewohnergruppen gibt es Streitigkeiten, besonders zwischen den starken Drachenkriegern, wie Darius einer ist, und den Vampiren gibt es häufiger Streit, sodass Anführer Darius seine kampfeslustigen Krieger in Zaum halten muss.

 

Die Suche nach Grace Bruder ist spannend gestaltet. Schnell wird klar, dass seine Kollegen Grace Informationen vorenthalten, aber die genauen Zusammenhänge bleiben lange im Dunkeln.

Leider nehmen diese spannenden Passagen zu wenig Raum ein. Ein Großteil der Seiten ist gefüllt mit Gedanken von Grace und Darius, die sich zueinander hingezogen fühlen, sich aber dagegen wehren, ihre Emotionen zuzulassen. Stattdessen erleben beide im Kopf so manches erotisches Abenteuer ­– und dies wieder und wieder, bis es langsam anstrengend wird. Die eigentlich Handlung bleibt dabei leider etwas auf der Strecke, bis sich die Ereignisse dann in einem sehr temporeichen Finale überschlagen. Dieses war mir zu gehetzt, alles ging viel zu schnell, nachdem ja zuvor die Geschichte teils kaum voran kam. Auch schlüssig waren einige Ereignisse nicht unbedingt.

Zwar sind am Ende des Buches nicht alle Fragen beantwortet, die wichtigsten Handlungsstränge sind allerdings abgeschlossen.

 

Ich habe von Gena Showalter bereits die Zombieland-Reihe gelesen und mochte den flüssigen, lockeren Schreibstil sehr. Auch dieses Buch ließ sich für mich dank vieler bildhafter Beschreibungen relativ zugig lesen, dass es sich allerdings nicht um jugendliche Protagonisten handelt, spürt man stark: So ist die Sprache deutlich derber, besonders was die erotischen Szenen betrifft.

 

Fazit: Tolle Grundidee. Die Geschichte enthält viele spannende Momente, leider werden diese durch die vielen, sich ständig wiederholenden Phantasien der Protagonisten aber stark ausgebremst, sodass die Geschichte teilweise zäh wird. Ansonsten wechseln sich aber Dramatik, Action und Gefühl ab. Am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse, alles geht arg schnell.