Rezension

Mal was ganz anderes ...

Winterseele. Kissed by Fear - Kelsey Sutton

Winterseele. Kissed by Fear
von Kelsey Sutton

Meine Meinung

Ist das Cover nicht der Hammer? Es hat mich sofort in den Bann gezogen und ich musste diese Buch unbedingt haben!

Während dem Lesen habe ich mich die ganze Zeit gefragt, was die Geschichte mit dem Bildaufdruck zu tun hat – wenn ihr mich fragt: gar nichts! Mit viel Phantasie kann man sich ganz am Ende des Buches einen Reim draus machen, aber nicht unbedingt.

Wenn ich das Buch mit drei Worten beschreiben müsste, dann würden mir sofort diese Begriffe in den Kopf kommen: geheimnisvoll, schwerlastig, und komplett anders, als alles was ich bisher gelesen habe!

Stellt euch vor, ihr könntet keine Gefühle empfinden – absolut gar keine! Keine Angst, keine Wut, Scham, Liebe …

Im Gegensatz dazu nehmt ihr aber sämtliche Gefühle aller anderen Menschen in eurer Umgebung visuell wahr. Das heißt, die Gefühle der anderen erscheinen euch in menschlicher Gestalt, direkt neben der Person, die dieses Gefühl gerade empfindet.

Klingt für mich sowohl gruselig, als auch sehr mysteriös …

Und genau das ist auch Elisabeth. Sie hat so gut wie keine Freunde, wird von den Menschen in ihrer Umgebung gemieden und sogar ihre Eltern haben keinen Bezug zu ihr, weil sie anders ist, keinerlei Empfindungen hat und dadurch wie ein Roboter wirkt.

Da wäre allerdings noch Fear, das Gefühl „Angst“ in Gestalt eines Mannes, der Elisabeth immer wieder aufsucht und sie aus der Reserve locken will, ihrem Geheimnis auf die Spur kommen mag und der auch Gefühle für sie zu hegen scheint …

Die Story startet mittendrin, ohne irgendeinen Vorlauf, was ich persönlich sehr mag.

Die Autorin hat absolut die richtigen Worte gefunden, um mich gleich in die Geschichte zu manövrieren, um mir Elisabeth' kaltes und trauriges Inneres, bildlich vorstellen zu können.

Es gibt Nebenfiguren, die Elisabeth sehr verabscheuen und sie das auch spüren lassen und es gibt einige Personen, die Elisabeth so mögen wie sie ist und das hat Kelsey Sutton wirklich toll und geheimnisvoll rüber gebracht, so dass es dennoch authentisch wirkt.

Wenn man mit der Protagonistin in jeder Lage mit fühlen kann, dann ist das schon mal die halbe Miete, um ein Buch zu mögen und das hat die Autorin bei mir erreicht.

Die Grundstory rund um Elisabeth' mysteriöses Geheimnis ist bis zum Schluss spannend, hält so einige Wendungen bereit und hat mir am Ende eine Auflösung beschert, die ich so nicht erwartet hätte.

Die Gesamtatmosphäre war mir persönlich etwas zu depressiv und nachdenklich. Es haftete schon eine dauerhafte Schwerlastigkeit an Elisabeth und der Geschichte im Allgemeinen, die mich beim Lesen oft traurig gemacht hat.

Nicht akzeptiert zu werden, nur weil man „anders“ ist, ist ja auch in unserer realen Welt keine Ausnahme.

Das Ende hat mir noch ein paar Fragen offen gelassen, bzw. war mir in seinem Ausgang nicht ganz rund und zufriedenstellend. Das ist zwar Geschmackssache, aber es hat in der Gesamtbewertung daher nur für 4 von 5 Büchlein gereicht.

Empfehlen tue ich „Winterseele“ aber in jedem Fall allen, die gerne Jugendfantasy zum Nachdenken mögen. Das bekommt ihr hier in jedem Fall, schön verpackt in einer fesselnden und fantasygerechten Grundstory!

Fazit

Jugend-Fantasy, die unter die Haut geht und zum Nachdenken an regt. Große und geheimnisvolle Hintergrundstory, die die Spannung bis zum Schluss hält!