Rezension

Mal was Neues

Die Wiedergeburten des Tao - Wesley Chu

Die Wiedergeburten des Tao
von Wesley Chu

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der dritte Band der Tao-Reihe schließt an die Ereignisse der vorhergehenden Teile an, deshalb sollte man sie unbedingt der Reihe nach lesen. Nachdem die Menschen nun durch Jill von der Existenz der außerirdischen Quasing erfahren haben, werden diese nicht nur von den verfeindeten Genjix ihrer eigenen Art verfolgt, sondern auch von fast allen Regierungen der Erde. Die kleine Gruppe der Prophus um Roen, Jill und deren Sohn Cameron, die eigentlich eine friedliebende Lösung der Konflikte suchen, muss sich in einer abgelegenen Gegend verstecken. Als sie einige Flüchtlinge der Genjix bei sich aufnehmen, verliebt sich Cameron in die junge Agentin Alex, weil er sich zum ersten Mal in seinem bewegten und anstrengenden Leben verstanden fühlt. Seit der Quasing Tao seinen schwerverletzen, bisherigen Wirt Roen verlassen und stattdessen seinen Sohn Cameron gewählt hat, kann dieser kein normales Teenagerleben mehr führen. Seine Zeit besteht außerhalb der Schule fast nur noch aus körperlichem und mentalem Training. Doch kann er Alex vertrauen und sich sicher sein, dass sie auf seiner Seite steht?

Mir haben besonders die trockenen Kommentare und die scharfsinnigen Ansichten von Tao gefallen und wie amüsant er mit Roen und Cameron kommuniziert. Auch die beiläufig eingestreuten Bemerkungen, wen er schon alles als Wirte hatte und welche geschichtlichen Ereignisse er "mitgestaltet" hat, waren sehr unterhaltsam. Er betont auch sehr gerne, dass er Tai Chi erfunden hat, was ihn mir noch sympathischer werden ließ. Von den übrigen Charakteren konnte ich mich nur in Cameron gut hineinversetzen und seine Gefühle nachvollziehen.

Sehr langweilig und schwierig zu lesende Stellen waren für mich die politischen Intrigen und Ränkespiele von Enzo, dem gewaltbereiten und fanatischen Genjix, wenn es um Absprachen mit den verschiedenen Ländern und seine Racheakte ging. Hier den Überblick zu behalten, hemmte den Lesefluss und machte nicht so viel Freude. Vom Abschluss der Trilogie hätte ich mir außerdem ein wenig mehr Auflösung erhofft. Es bleiben viele Fragen offen und die Situation wird nicht aufgeklärt. Es scheint so, als ob noch Raum für Fortsetzungen bleiben soll.

Insgesamt hat mir die Story aber gut gefallen und war mit einer sehr innovativen Idee über außerirdisches Leben auf der Erde mal etwas ganz Neues.