Rezension

Mal wieder ein richtig guter Auftakt

Legend 01 - Fallender Himmel - Marie Lu

Legend 01 - Fallender Himmel
von Marie Lu

Bewertet mit 4 Sternen

Zu Beginn lernen wir Day kennen, der ohne seine Familie auf der Straße lebt und sich durchs Leben kämpft. Nach und nach erfahren wir, dass nur sein älterer Bruder John weiß, dass er noch lebt. Days Mutter und sein kleiner Bruder Eden denken er lebt nicht mehr denn Day ist geflüchtet. 

Jeder, der in der Republik lebt, muss mit 10 Jahren den sogenannten "Großen Test" absolvieren, in dem man maximal 1500 Punkte erreichen kann - was jedoch noch fast niemand geschafft hat. Die Kinder, die durchfallen, werden in Arbeitslager gebracht und Day gehörte dazu. Doch als er abgeholt wurde wurde an ihm herumexperimentiert und als die Zuständigen dachten er wäre tot, konnte er flüchten. Seitdem lebt er auf den Straßen der Republik und versucht aus der Ferne über seine Familie zu wachen. Nur Tess, ein Mädchen die ebenfalls alles verloren hat, steht ihm zur Seite und unterstützt ihn wo sie nur kann. 
Seit seiner Flucht versucht Day die Republik lächerlich zu machen und so verübt er einen Anschlag nach dem nächsten und wird somit zum meistgesuchten Verbrecher.

Nachdem wir die ersten Seiten mit Day verbringen lernen wir in einem neuen Kapitel June kennen und stellen fest, dass sich die Kapitel zwischen den beiden abwechseln. June ist das komplette Gegenteil von Day: Eine der besten Kämpferinnen und in der Ausbildung zur Soldatin. Sie lebt mit ihrem Bruder Metias - ebenfalls Soldat - und ihrem Hund Ollie zusammen ein unbeschwertes Leben, in dem sie keine Sorgen vor der in der Republik verbreiteten Seuche haben muss. Für die die es sich leisten können gibt es Impfungen und so muss June nicht um ihr Leben fürchten, was man von Day und seiner Familie nicht behaupten kann.

Als Junes Bruder Metias dann mit Day aufeinandertrifft und einen tragischen Tod stirbt geht alles sehr schnell. June verliert auf einen Schlag den ihr wichtigsten Menschen, wird zur Soldatin befördert und soll Day aufspüren und festnehmen. 
Doch kaum hat Sie Day kennengelernt verliebt sie sich in ihn und muss immer mehr hinterfragen, welches Leben sie führte und ob das, was die Republik als Wahrheit vorgibt, wirklich der Realität entspricht.

Ich fand es sehr gelungen, dass das erste Kapitel aus der Sicht von Day startet denn so lernt man als Leser direkt die Schattenseiten der Republik kennen. Schnell erfahren wir auch von der Seuche und stellen uns die ersten Fragen, was es damit auf sich hat und wieso verschiedene Zeichen von der Seuchenpolizei an die Türen der infizierten Hausbewohner gemalt werden. Aus der Ferne beobachtet Day dieses Geschehen und versucht Heilmittel für seinen infizierten kleinen Bruder Eden zu organisieren, womit er sich nur in Gefahr bringt. Schon hier lernen wir auch Metias kennen, noch bevor wir June kennen lernen. So war ich schon von vornherein der Republik kritisch gegenüber eingestellt und irgendwie von vornherein auf Days Seite. 

Durch June sehen wir dann auch die positiven Seiten der Gesellschaft, wie sie im Jahr 2130 in Los Angeles besteht. Große ausgiebige Feste in tollen Kleidern, aufwändige Uniformen für die Soldaten und ein scheinbar großzügiger Herrscher, der Impfungen für die besser angesehenen Schichten produzieren lässt. Doch sehr schnell wird klar, dass alles nicht so toll ist wie es scheint.

Als June Day dann kennenlernt knistert es gewaltig. Dass die beiden sich ineinander verlieben war ja von vornherein klar aber ich fand es schön beschrieben und so wirkte es nicht kitschig sondern irgendwie unausweichlich. Als hätte das Schicksal die beiden zusammengetrieben. Der innere Kampf, den June in Trauer um ihren Bruder austrägt, hat mich gepackt. Einerseits wurde ihr eingetrichtert, dass Day der Mörder ihres Bruders ist und er dafür und für seine anderen Taten hingerichtet werden soll, andererseits hat sie einen ganz anderen Day kennengelernt. Einen, der seine Familie liebt und aus dem Untergrund versucht ihr Überleben zu sichern und einen Day, der sich um Tess kümmert und niemals jemanden töten würde. Wie lässt sich das alles vereinen und wer ist nun eigentlich der Feind? Die größte aller Fragen lautet jedoch: Wer hat Metias wirklich getötet?

Viele Antworten werden nur in Ansätzen gegeben und so bleibt die Spannung weiter erhalten und man möchte am liebsten direkt die Fortsetzung lesen. Denn bei "Legend - Fallender Himmel" handelt es sich mal wieder um den Auftakt einer Trilogie und hier erwarte ich noch ganz großes! Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und hab so meine Theorien was den Tod von Metias und die ominösen Seuchen betrifft. 

Alles in allem war dieses Buch sehr kurzweilig und einfach zu lesen, die Spannung ließ zu keinem Zeitpunkt nach. Da ich es aber zeitweise ein klein Wenig zu durchschaubar fand ziehe ich hierfür einen Stern in meiner Wertung ab. Dennoch fand ich es  wirklich gut und vergebe an "Legend - Fallender Himmel" 4 von 5 Sternen.