Rezension

Man kann das Popcorn förmlich riechen

Joyland - Stephen King

Joyland
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Mit 350 Seiten ist das Buch für einen King-Roman eher kurz geraten. Das allerdings stört den Lesegenuss in keiner Weise.

Das Buch handelt von Devin Jones, einem Studenten, der während der Semesterferien als „Helper“ im Vergnügungspark Joyland anheuert. Er lernt neue Freunde kennen,findet Gefallen an der Arbeit, lenkt sie ihn doch davon ab, dass seine Freundin ihm vor kurzem den Laufpass gab. Fasziniert ist Devin auch von der Geschichte der parkeigenen Geisterbahn, von der es heißt, es würde darin spuken. Der Geist einer darin vor einigen Jahren ermordeten jungen Frau soll sein Unwesen in ihr treiben. Die Geschichte lässt ihn nicht in Ruhe und er beginnt Nachforschungen über den grausamen Mord anzustellen. Außerdem lernt er auf seinem täglichen Strandspaziergang zur Arbeit Annie Ross und ihren im Rollstuhl sitzenden Sohn Mike kennen. Devins Nachforschungen bleiben nicht ohne Wirkung und plötzlich befindet er sich mitten in Ereignissen, in denen auch Annie und Mike eine wichtige Rolle zu spielen scheinen.

Dem Splatterfan sei vom Kauf dieses Buches abgeraten. Wer sich aber genreunabhängig für gute Literatur interessiert, gerne auch einmal über den Tellerrand hinausschaut und unvoreingenommen an Joyland herangeht, wird daran seine wahre Freude haben.Sein erzählerisches Talent lässt uns das Popcorn im Park riechen. Joyland ist Unterhaltungsliteratur,diese allerdings vom Feinsten. King schlägt hier größtenteils leisere Töne an, die er an die richtigen Stellen setzt. Damit regt er einen zum Nachdenken an. Aber auch die Spannung kommt beim Lesen nicht zu kurz und King wäre nicht der King, wenn es nicht auch die eine oder andere Stelle gäbe, bei der man sich ein wenig gruseln kann. Es lässt sich unglaublich flüssig lesen und für King-Verhältnisse sogar halbwegs handlich ist.