Rezension

man kann es nicht aus der Hand legen

Die Toten, die niemand vermisst - Michael Hjorth, Hans Rosenfeldt

Die Toten, die niemand vermisst
von Michael Hjorth Hans Rosenfeldt

Bewertet mit 5 Sternen

Sehnsüchtig habe ich auf dieses Buch gewartet, denn bereits die beiden Vorläufer zu diesem Buch habe ich verschlungen. Dieser Krimi knüpft nahtlos an die beiden anderen Bücher an, man versteht die Handlung auch ohne diese Bücher gelesen zu haben, aber: man sollte sie unbedingt lesen, denn sie sind genauso spannend und literarisch gut wie "Die Toten, die niemand vermisst".

Was mir neben der unendlichen Spannung so sehr gefällt, ist, dass Hjorth und Rosenfeldt die Charaktere in einer Art lebendig machen, dass ich sofort in die Stimmung und Gefühlslage der Romanfiguren hineingezogen werde. Auch in diesem Teil werden wieder viele Ebenen miteinander verknüpft, das private Dilemma der verschiedenen Ermittler im Team (besonders natürlich von Bergmann, klar), aber auch verschiedene Handlungsorte der Ermittlungen und der darüber berichtenden Presse. Und im Gegensatz zu anderen Krimis, in denen ich mich immer wieder erwische, dass ich Namen durcheinander bringe und zurückblättern muss, um mich zu vergewissern, sind die Figuren hier so lebendig und mit all ihren Macken und Zerrissenheiten doch nachvollziehbar und liebenswert. Man muß einfach weiter lesen und lesen und lesen...die 500 Seiten vergehen wie im Fluge.

Also. Wer die beiden Bücher "Der Mann, der kein Mörder war" und "Die Frauen, die er kannte" noch nicht gelesen hat: unbedingt damit anfangen, es lohnt sich. Und wer diese Bücher kennt, der wird diesen 3.Teil lieben, schon weil einem die Menschen aus dem Ermittlerteam inclusive Sebastian Bergmann schon ans Herz gewachsen sind. Die Autoren bleiben sich treu: eine spannende Geschichte, in der es nicht nur um die Aufklärung eines Mordfalls geht, sondern um all das Menschliche derer, die diesen Mordfall aufklären mit ihrer Verzweiflung, ihrer Zerrissenheit, Unvollkommenheit und ihrer Sucht nach Anerkennung und Liebe. Schon diese Verwicklungen besonders zwischen Bergmann und Wanja, sowie Bergmann und Ellionor sind Krimistoff genug.

Zur Handlung von mir kein Wort. Es ist schließlich ein Krimi.