Rezension

„Man kann sich nicht aussuchen ob man verletzt wird auf dieser Welt…“

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 4 Sternen

Hazels Leben ist seit Jahren vom Krebs bestimmt. Unheilbar, doch sie lebt schon länger als gedacht. Es gibt gute und schlechte Tage. Ihre Eltern sind rund um die Uhr für sie da. Nur für sie geht Hazel zu der, ihr verhassten, Selbsthilfegruppe. Doch da trifft sie August. Ein Überlebender. Einer, der nur für seinen besten Freund an diesem Tag gekommen ist. Es ist Schicksal, dass sich trafen und für beide beginnt eine Liebesgeschichte, die stärker ist als die Krankheit.

Ein Buch, das fern vom Klischee der Krebsbücher und der Krankheitsbücher ist. Hier gibt es keine Heiligen, keine klinischen Darstellungen, keine epischen Sterbeszenen von hunderten von Seiten, an denen Familien zerbrechen oder geheiligt hervorgehen. Der Ernst, die Ausweglosigkeit, ja auch Hoffnungslosigkeit und Ekel haben hier ihren Platz genauso wie der Genuss des Lebens; das auskosten der guten Tage, der Hoffnung und der Normalität. Das Buch erührt durch seine Realitätsnähe, einen Hauch romantisiert, was Charakteren und Lesern einen Zauberteppich an Hoffnung ausbreitet, sodass man sich einfach fallen lässt.

Ein tolles Buch, vor dem ich etwas Angst hatte. Sprachlich ist es super gemacht. Bemerkenswerte Sätze prägen sich ein, wunderschöne Szenen werden gezeichnet, man lacht über komische Stellen, trauert und erschrickt über Szenen, in denen klar wird, wie alltäglich Schmerz und Tod plötzlich werden können.

Die Geschichte hat mich mitgenommen, obwohl ich kein Freund von Büchern über Krankheiten bin. Die Charaktere sind toll gezeichnet, die Geschichte wundervoll und abseits eines jeden Klischees. Es ist so viel mehr als eine Liebesgeschichte oder eine Geschichte übers Sterben. Es ist eine bewegende Geschichte über das Leben.

Der letzte Funke hat mir gefehlt, aber eine lohnende Lektüre ist es auf jeden Fall. Verdiente 4 Sterne.