Rezension

Man lacht, weint, liebt ...

Mein bester letzter Sommer
von Anne Freytag

Bewertet mit 5 Sternen

Anne Freytag hat ihr Werk “Mein bester letzter Sommer” im Heyne Verlag veröffentlichen lassen. So können die Leser nun seit März 2016 diese romantisch, traurigen 365 Seiten Geschichte beschluchzen und sich verlieben.

Tessa weiß, was ihr bevorsteht - sie hat nur noch wenige Wochen zu leben. Und das mit gerade einmal 17 Jahren. Sie verkriecht sich und möchte mit der Außenwelt nicht mehr viel zu tun haben. Als Jungfrau ohne Führerschein wird sie sterben, denn so sieht ihr Lebensende nun einmal aus.
Was sie nie für möglich gehalten hätte, ist Oskar. Der 19 jährige Oskar, welcher sie dazu überredet mit ihm nach Italien zu fahren und noch einen Sommer lang einfach das zu tun, was sie sich wünscht - Leben …

Ich vermag meine Gefühle gerade nicht in Worte zu fassen, denn soeben habe ich Anne Freytags Werk, mit Tränen in den Augen, beendet. Denn sie schreibt nicht nur so schöne Szenen in ihre Geschichte hinein, man fühlt von Beginn an mit den Figuren mit und verliebt sich.
Tessa riss mich in ihre Welt, die voll sind mit Schmerzen und einer traurigen Seele, die doch nur eines will - Leben. Sie hatte Pläne für die Zukunft und war immer das Vorzeigekind ihrer Eltern. Man versetzt sich sofort in diese Gefühle hinein und in dem eigenen Herz entsteht ein Stein, der am Ende alles zum Überlaufen bringen wird.
In Tessas Alter ist man eigentlich stark verliebt und hat diese große Liebe vor Augen. Doch sie selbst verkriecht sich vor der Welt und lässt auch den Leser eine ganze Zeit lang nicht tief Blicken. Besonders in diesen Momenten haben mich ihre Reaktionen auf die eigene Familie mitgenommen. Ihre kleine Schwester Larissa ist eine Draufgängerin und steht immer wieder im Schatten von ihr. Wie die Schwestern sich hassen, weil unausgesprochene Dinge zwischen ihnen liegen, ist schier schmerzhaft. Aber auch ihre Eltern bekommen Tessas schlechte Laune genau zu spüren. Dennoch kann man ihr nicht böse sein, denn sie erklärt, warum sie so geworden ist und man versteht ihr Handeln in jeder sich bietenden Gelegenheit.
Als Oskar auf der Bildfläche tritt, kennt Tessa ihn nicht mal. Ich fand es sehr romantisch zu erfahren, dass er sie in Gedanken immer begleitet hat, auch wenn sie nicht nur einen Augenblick gesehen hatten. Aber als er dann tatsächlich vor ihr steht, ist es diese Liebe, die einen durch das Buch tragen wird.
Oskar - was soll ich sagen, ich bin verliebt! Still und unwiederbringlich hat er das geschafft, was keiner gewagt hat. Er ist zur Herausforderung Tessas geworden. Der Lebensfunke, welcher sich durch die komplette Geschichte ziehen wird und immer wieder, auch in den dunkelsten Kapiteln, einwenig Licht hinterlässt.
Immer wieder steht das Sterben im Mittelpunkt. Dieses verlässt die Gespräche und das gesamte Miteinander nicht. Man weiß was passiert, noch ehe man es liest und dennoch denkt man eigentlich nicht mehr daran, da das Miteinander von Oskar und Tessa so im Zentrum steht, dass man alles Dunkle niederkämpft.
Als besonders empfand ich auch die Szenen, in denen Oskar sich ein Stück öffnen kann. Diese sind nicht zahlreich, aber dadurch kostbar.
Anne Freytag - DANKE! Danke für dieses Werk, dass nun für immer bei mir bleiben wird. Denn durch diese kleinen Momente konnte man in die Ferne schweifen, sich verlieben und ja, auch weinen - aus tiefsten Herzen.

“Mein bester letzter Sommer” … lest es und verliebt euch!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de