Rezension

Man liebt es oder hasst es

Das hat alles nichts mit mir zu tun - Monica Sabolo

Das hat alles nichts mit mir zu tun
von Monica Sabolo

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, heißt es, und mit diesem Gedanken schien Monica Sabolo zu spielen, als sie dieses kleine Buch erschuf. "Das hat alles nichts mit mir zu tun" ist anders als all die Bücher, die ich bisher gelesen habe und will sich nicht eindeutig zuordnen lassen. Ist es eine Liebesgeschichte? Ein Drama? Eine Bestandsaufnahme des Lebens? Vielleicht.

Protagonistin MS hat sich in ihren Kollegen XX verguckt, doch anfängliche Versuche, eine tiefgehende Beziehung zu ihm aufzubauen, scheitern und schließlich wird er mit einer anderen gesehen, auf seiner roten Vespa.  Was hat MS falsch gemacht? Und warum hat das Scheitern ihrer Beziehung, die noch gar nicht richtig begonnen hatte, nichts mit XX zu tun?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen wälzt sich der Leser durch Wörterbucheinträge, E-Mails, Tagebuchnotizen, Skizzen, Tabellen und jede Menge Fotos, die Alltägliches ablichten und trotzdem mehr verraten, als es ausschweifende Erklärungen je könnten. Ein Hauch von Daniel Glattauers „Gut gegen Nordwind“ trifft auf Günter Eichs „Inventur“ und schafft ein kurzes, aber imposantes Werk, das von der Aussagekraft des vermeintlich Banalen, Alltäglichen lebt.

Ich hatte etwas vollkommen anderes erwartet und wurde dennoch überwältigt von der einnehmenden Kraft dieses Buches. Ich glaube, man liebt es oder hasst es- mich jedenfalls hat es überzeugt.