Rezension

man muss es mögen: Landschaften, extreme Charaktere

Ein Sommer in der Normandie - Nadine Roux

Ein Sommer in der Normandie
von Nadine Roux

Bewertet mit 3 Sternen

Die Autorin scheint sich gut in Frankreich auszukennen und so zeichnete sie in ihrem Buch prachtvolle Landschaftsbilder und eindrückliche Szenen der Umgebung. Am Anfang gefiel mir das noch ganz gut, je weiter ich im Buch jedoch kam tat ich mich mit diesen Beschreibungen sehr schwer. Für mich haben diese ausufernden Beschreibungen leider die Leichtigkeit eines Sommerromans wett gemacht. Es war mir einfach zu viel des Guten.

Die Geschichte selber war in Ordnung, wenn auch sehr überspitzt. Die Charaktere konnten mich alle nicht richtig packen, vor allem Camille war derart überzeichnet, dass mir hier phasenweise total die Menschlichkeit fehlte. Zwar blickte das immer mal wieder durch ihre Fassade durch, aber entsprechend war die große Wandlung am Ende der Geschichte für mich nicht mehr glaubwürdig. Entsprechend war ich zwischendurch fast schon genervt und zudem plätscherte die Handlung ein wenig vor sich hin, weshalb das Buch im Mittelteil extrem an Spannung eingebüßt hat. Erst gegen Ende kommt wieder etwas Spannung und Handlung auf, wenngleich mich das Ende auch nicht richtig packen konnte.

Geschrieben ist das Buch gut, die Kapitel hatten eine gute Länge, die Idee war nicht ganz verkehrt, die Sprache flüssig. Einzelne französische Einschübe gab es auch, die hätte ich persönlich weggelassen. Der Roman spielt in Frankreich, das Buch ist auf deutsch, warum sollten die Charaktere plötzlich Französisch reden?

Eine Lektüre für zwischendurch, aber kein sommerlich leichter Pageturner und auch kein Roman mit der Kraft zur Veränderung...