Rezension

man taucht in eine fantastische Welt....

Die Seiten der Welt
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung
„Während sie die Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon riechen: den besten Geruch der Welt.“

Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Worte entfesseln.
Doch dann wird ihr Bruder entführt, und Furia muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden, und an die Grenzen der Nachtrefugien. Sie trifft auf Cat, die Diebin im Exil, und Finnian, den Rebellen. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg – gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher.
Meinung
Da es einige Zeit nur um dieses Buch ging und der Hype immer größer wurde, und ich ja schon mehr von Kai Meyer gelesen habe, mußte ich natürlich auch Die Seiten der Welt haben. Zum Glück haben wir es bei Was liest du? Für die Leserunde gewonnen.
Ich muß sagen, Herr Meyer ist schon ein großartiger Autor. Die Grundidee und auch die Umsetzung fand ich sehr gelungen, aber irgend eine Kleinigkeit fehlte mir. Es ist ein wirklich tolles Buch, keine Frage, aber für mich nicht der absolute Wahnsinn. Da hat mir sein Phantasmen besser gefallen.
Nichtsdestotrotz kam ich schnell und gut in die Geschichte hinein. Die Handlung sprühte nur so vor Kreativität und fesselte mich von Seite zu Seite immer mehr. Auf der einen Seite erschien mir alles als verspielt und fantastisch, aber auf der anderen Seite der krasse Gegenzug, nämlich pure Gewalt. Und genau dies machte es aus, das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Es ließ sich sehr schnell lesen, die 560 Seiten flogen nur so dahin, was natürlich an dem zwar einfachen, aber bildgewaltigen Schreibstil des Autors lag. Das Werk selbst ist in vier Teile aufgeteilt und diese widerum in kurze Kapitel. Die Schriftgröße ist genau richtig für ein Jugendbuch.
Von den Charakteren allerdings war ich etwas enttäuscht. Sie erschienen mir etwas fade und ich hätte mir viel mehr Hintergrundinfos über sie gewünscht. Die Phantasiefiguren, wie z.B. der Sessel und die Leselampe, dagegen erschienen mir sehr real und waren auch die liebsten Darsteller in dem Buch. Oft hatte ich beim Lesen ein Schmunzeln auf den Lippen, so drollig fand ich die Beiden. Die Nebencharakteren wurden auch nur so lala dargestellt. Es reichte, hätte aber mehr sein können.
Das Ende kam mir dann viel zu rasant und der trotz vielen unvorhersehbaren Wendungen blieben mir sehr viele Fragen am Schluß offen. Da es sich ja um einen Einzelband handelt, werden diese leider auch nicht beantwortet werden.
Cover
Das Cover finde ich einfach klasse. Schwarzer Einband mit goldener Schrift und diese noch erhöht. Einfach klasse. Ein ganz besonderes Schmankerl war aber für mich das Lesezeichen. Es ist eine Nachbildung der Eintrittskarte für Libropolis. Genial.
Fazit
„Die Seiten der Welt“ ist ein großartiges Buch eines großartigen Autors, welches aber bei mir nicht so den Hype ausgelöst hat, wie bei vielen anderen. Spannend und fesselnd, keine Frage, aber auch brutal gewaltätig. Diese Gegensätze ergeben eine gute Mischung und ich kann es trotzdem nur jedem ans Herz legen. Es bekommt von mir fantastische 4 von 5 Sternen.