Rezension

Manche legen sich die Realität so zurecht, wie sie sie gerne hätten

Die Verlassene - Mary Torjussen

Die Verlassene
von Mary Torjussen

Bewertet mit 3 Sternen

Nach einem wunderschönen und erfolgreichen Tag kehrt die Wirtschaftsprüferin Hannah überglücklich nach Hause zurück. Doch was sie dort vorfindet, macht sie alles andere als glücklich. Ihr Freund Matt ist weg, mitsamt all seiner Sachen, so als habe es ihn nie gegeben. Verzweifelt versucht Hannah alles um ihn ausfindig zu machen und ihr Leben entgleitet ihr von da an zunehmend. Alles würde sie für ihn tun, denn sie liebt ihn immer noch. Alles, führt zu einer tragischen Verkettung von unglücklichen Ereignissen...

Der Plot klingt ganz interessant und der Anfang macht auch viel Lust auf das Buch, denn man ahnt unter den perfekten Beschreibungen Hannahs nichts Gutes. Irgendeinen Grund für die überstürzte Trennung muss es schließlich geben. Nach dem interessanten Beginn verliert sich das Buch allerdings in langweiligen Erzählungen, die sich auch noch ständig wiederholen und ca. 300 Seiten lang passiert wenig und kaum Neues. Erst danach kommt es Schlag auf Schlag und die Situationen spitzen sich zu, bis die ganze Tragik hinter dieser Liebes-,/Trennungsgeschichte erkennbar wird, doch dann ist es für den ein oder anderen schon zu spät. Die meisten Personen empfinde ich als komisch, distanziert und unnahbar. Irgendwo hat ja jeder einen Knall in dieser Geschichte. Hinter verborgener Hand wird viel getuschelt, gelogen, hintergangen, gestalkt, bedroht und auch Gewalt spielt eine zentrale Rolle. Das Ende hält einen kleinen Cliffhanger bereit, der nichts Gutes erahnen lässt und man merkt welch fragile Person Hannah doch ist, deren Obsession sie noch weiter in Schwierigkeiten bringen wird. Das Buch hätte durchaus 100-150 Seiten weniger vertragen und es hätte sich nichts an der Spannung oder Geschichte geändert, außer das man sich durch weniger Belanglosigkeiten und Langeweile hätte kämpfen müssen.