Rezension

Manchmal muss man Träume leben

30 Songs und eine Frau
von Christine Weiner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Anne ist gerade 50 Jahre alt, als ihr die Aufgaben des Alltags über den Kopf wachsen. Sie muss ihre anspruchsvolle Mutter im Seniorenheim versorgen, Elternhaus entrümpeln und ihren eigenen Haushalt meistern. Als sie auf dem Dachboden ihrer Eltern eine Musikkassette und ihre Wunschliste aus den 80er Jahren findet, merkt sie, das sie sich in ihrem eigen Leben verloren hat. Sie bricht aus. Nach einigen Stunden Autofahrt, findet sie sich in Wien wieder, als Teil einer ungewöhnlichen Wiener Wohngemeinschaft. Hier wollt sie sich frei, ungebunden und glücklich, ein Zurück in den alten Alltag ist undenkbar.

Dieser Roman beschreibt völlig unkompliziert die Alltagsprobleme vieler Frauen.  Derjenigen, die einen Spagat zwischen Familie, Arbeit und Haushalt gerade noch so hinbekommen, sich aber dabei selbst aus den Augen verlieren. Das macht Christine Weiner mit Humor und einem Augenzwinkern.

Der Anfang der Geschichte ist trostlos und traurig, doch dann nimmt Handlung Fahrt auf und ich konnte das Buch kaum auf Seite legen. Herrlich die Beschreibung Wiener Travestie-WG.  Ich kann dieses Buch mit guten Gewissen weiter empfehlen, es sorgt für gute Laune und lässt viel Platz zum Schmunzeln.