Rezension

Manchmal reicht ein interessantes Thema einfach nicht aus

Bevor ich sterbe - Jenny Downham

Bevor ich sterbe
von Jenny Downham

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die 16-jährige Tessa hat Krebs und niemand glaubt mehr an eine Heilung. Seit vier Jahren quält sich Tessa zwischen Krankenhäusern, Ärzten und ihrem Zuhause hin und her. Ihre Freunde und Bekannte haben sich abgewandt und ihr bleibt nur noch ihre Familie und ihre beste Freundin Zoey. Obwohl Tessa ihr Schicksal gut verkraftet, hat sie nur einen Wunsch: Sie will leben!
Sie erstellt eine Liste mit Dingen, die sie noch vor ihrem Tod erledigen will. Bei der Erfüllung soll ihr Zoey helfen. Doch dann tritt ihr Nachbar Adam in ihr Leben und scheint einiges in ihr zu verändern. Aber darf sie ihn an ihn ranlassen, wenn sie selbst zum Tode verurteilt ist?

“Bevor ich sterbe” erzählt die Geschichte der 16-jährigen Tessa, die unheilbar an Krebs erkrankt ist und ihre letzten Monate erlebt.
Für die ehemalige Schauspielerin Jenny Downham ist “Bevor ich sterbe” ihr erster Roman.

Obwohl das Thema sehr ernst ist und die Geschichte sehr intensiv und melancholisch geschrieben ist, konnte sie mich nie so richtig packen. Manche Stellen waren mir persönlich zwar zu langatmig, aber bei einem so heilken Thema sehe ich da auch gerne drüber hinweg.
Viel mehr haben mich hier die Charaktere gestört, mit denen ich leider nie so ganz warm wurde.

Tessa kann sich mit ihrem Schicksal gut auseinandersetzen und versucht noch so viel wie möglich im Leben zu schaffen, deshalb hat sie sich eine To-Do Liste erstellt, auf der u.a. Sex, Straftaten und Drogen vermerkt sind.
Ich kann es sehr gut verstehen, dass sie möglich alles einmal gemacht haben will, aber einige ihrer Punkte kann ich einfach nicht nachvollziehen. Bei dem Thema “Straftat” verletzt sie absichtlich Menschen, indem sie diese mit dem Ellbogen schubst, etc. Bei solchen Aktionen kann ich nur mit dem Kopf schütteln und es fällt mir schwer, Tessa zu mögen.
Genauso ging es mir auch bei ihrer besten Freundin Zoey, die ebenfalls alles andere als eine Sympathieträgerin ist. Sie ist oberflächlich, launisch und eine Zicke. Häßliche Menschen machen ihr Kopfschmerzen und sie behandelt Tessa zum Teil wie den letzten Dreck.
Nur Adam hat mir hier ansatzweise gefallen. Durch den Tod seines Vaters muss er sich um seine Mutter kümmern und muss seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Dadurch fühlt sich Tessa mit ihm verbunden.

Das Cover wirkt unschuldig und strahlt gleichzeitig eine Lebensfreude aus. Das Weiß wirkt steril, dass sehr gut zu Tessas Krankheit passt, ebenso steht das Weiß auch für ihre Unschuld, die sie ausstrahlte, bevor sie ihre Liste erstellt hat.

Insgesamt konnte mich “Bevor ich sterbe” nicht ganz von sich überzeugen. Allerdings kann ich dieses Buch jeden Jugendlichen ans Herz legen, der sich auch in jungen Jahren schon mit dem Tod auseinandersetzen will.