Rezension

Manchmal wirklich überraschend

Battle Island
von Peter Freund

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung:

Meine Erwartungen an dieses Buch waren weder zu hoch noch zu niedrig. Ich hatte lediglich die Hoffnung, dass es keine andere Version von die Tribute von Panem ist. Diese Hoffnung wurde zum Glück im Großen und Ganzen erfüllt. Es gibt zwar die ein oder andere Parallele, jedoch unterscheidet sich die Gesamtgeschichte deutlich.

Die Idee hinter dieser Geschichte hat mir gut gefallen. Sie ist spannend und bietet viele Optionen. Als Leser wurde ich durch einige Wendungen ziemlich an der Nase herumgeführt. Gerade das Ende wurde ziemlich spannend. Leider kann ich das vom Anfang nur bedingt sagen. Ich habe bei diesem Buch ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte reinzufinden. Sie beginnt an einer seltsamen Stelle mitten in der Handlung der Fernsehshow. Durch Rückblenden wird dann wieder zurück an den Anfang gesprungen. Zu Beginn war es mir einfach etwas durcheinander. Die Daten am Anfang der Kapitel sind sehr wichtig, um einen Anhaltspunkt zu bekommen, an welcher Stelle der Geschichte wir uns befinden. An diese Art der Erzählstruktur musste man sich erst mal gewöhnen. Ist man dann aber richtig angekommen, befindet sich die Show auch schon in vollem Gange. Die Spannung verdichtet sich immer mehr und mehr.

Man weiß nicht so recht, was man von den verschiedenen Mitspielern halten soll und wem man vertrauen kann. Potentiell kann jeder ein falsches Spiel spielen. Ich finde, dass man in diesem Buch viel über menschliche Abgründe lernt. Wozu einige Menschen fähig sind, kann man sich oftmals erst vorstellen, wenn es geschehen ist. 

Die Charaktere sind interessant gewählt. Charakterlich unterscheiden sie sich immens. Gerade dieser Aspekt macht einige Situationen so spannend anzusehen, weil eben jeder anders reagiert. Zunächst weiß man gar nicht so viel über die Charaktere und ist lediglich stiller Beobachter. Doch mit der Zeit, gibt es auch Rückblicke, die die Teilnehmer zeigen und ihre Motivik zur Teilnahme an dieser Show. Das bringt die Kandidaten dem Leser wesentlich näher. Man kann sich besser in sie und ihre Schicksale hineinversetzen. Ich finde, dass sie allesamt authentisch ausgearbeitet sind. Betrachtet man sie vor dem Hintergrund, dass es sich hier um eine Fernsehshow handelt, dessen Tricks und Machenschaften auch noch entlarvt werden, sind sie dem Leser in genau dem richtigen Maße nahegebracht, denn auch im Fernsehen erfährt man über diese einzelnen Menschen nur das, was die äußere Hülle preisgeben will. 

Mir hat es gut gefallen, dass das Fernsehen sowie soziale Medien hier auch kritisch hinterfragt werden. Das ist gerade in Anbetracht dessen, dass eine vorwiegend junge Zielgruppe angesprochen werden soll, eine gute Idee. Ein Buch ist immer eine gute Möglichkeit, um die Konversation anzufachen und die innere Einstellung zu hinterfragen. Thematisch trifft es für mich absolut das Zeitgeschehen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich finde ihn locker und leicht lesbar. Die Dialoge haben mir gut gefallen, weil sie wirklich flott geschrieben sind. 

Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Das Ende hat den Anfang definitiv wieder wett gemacht. Die Thematik ist richtig gut gewählt.
 

Kommentare

hobble kommentierte am 17. Januar 2018 um 05:36

Ab damit ins Wunschregal