Rezension

Manipulation vom Feinsten

Gated - Sie sind überall - Amy Christine Parker

Gated - Sie sind überall
von Amy Christine Parker

Bewertet mit 3 Sternen

Die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows ist offiziell aufgelöst, die ehemaligen Mitglieder leben in Freiheit, und Pioneer, ihr brandgefährlicher Führer, wartet hinter Gittern auf seinen Prozess. Lyla glaubt, das Böse sei besiegt – doch während sie versucht, sich in Codys Familie einzuleben und einen normalen Teenageralltag zu führen, lenkt Pioneer aus dem Gefängnis heraus unbemerkt weiter die Geschicke der Gemeinschaft. Er und seine Jünger haben nur ein Ziel: Sie wollen Lyla wieder zu einer der ihren machen; koste es, was es wolle ...

Meine Meinung:
Im zweiten Band dieser Dilogie erleben wir wie Lyla das erste Mal in ihrem Leben außerhalb der Gemeinde lebt und ihren Alltag bewältigt. Sie lernt erst einmal das echte Leben kennen und stellt fest, wie viel sie eigentlich verpasst hat. Sie hat zum ersten Mal in ihrem Leben echte Freunde, besucht eine echte Schule, hat ihr erstes Date :) All das mitzuerleben macht wirklich Spaß, weil man auch einfach mitbekommt, in was für einer Enthaltsamkeit Lyla vorher leben musste. Doch die Gemeinde ist nicht fort, sondern besteht weiterhin. Pioneer spinnt aus dem Inneren des Gefängnis immer noch die Fäden und er kann nicht ertragen, dass sich Lyla von ihm abgewandt hat. 

Besonders gut gelungen finde ich, wie auch schon in Band 1, die Dramatik die mit dem krassen Glaube der Gemeinde einhergeht. Es ist unfassbar gut dargestellt, wie sehr die Mitglieder der Gemeinde an ihren Pioneer glauben. Sie versuchen durch verschiedene Manipulationstechniken Lyla immer wieder auf ihre Seite zu ziehen. Für mich war dieser Part besonders authentisch und vorallem sehr gruselig und angsteinflößend. 

Trotzdem muss ich 2 Sterne abziehen, denn auch wenn der zweite Band wirklich gelungen ist, war die Geschichte doch etwas zäh. An einigen Stellen ist die Story einfach sehr langatmig und kommt nicht wirklich voran. Es geht halt immer wieder darum Lyla zu brechen. Das beschert einem natürlich Gänsehaut, aber irgendwie ahnt man auch wie der Höhepunkt am Ende aussehen wird. Die Wendungen sind zwar irgendwie gruselig und man merkt auch wie sehr Lyla immer wieder psychisch unter Druck gesetzt wird, doch trotzdem wurde ich nie wirklich überrascht.  Insgesamt ist das Ende aber gelungen und die Reihe damit sehr zufriedenstellend abgeschlossen. 

Fazit: 
Die Geschichte zeigt wieder einmal wie sehr ein bestimmter Glaube das normale logische Denken zerrütten und aus den Fugen bringen kann. Interessant ist hier zu sehen, wie die Gemeine unterschiedliche Methoden nutzt, um Lyla zu brechen und zu manipulieren. Leider fand ich die Geschichte aber zwischenzeitlich etwas zäh und die Wendungen nicht überraschend genug. Solide 3 Sterne!