Rezension

Matteo, Nina und der Tote auf dem Einhorn

Intrigen am Lago Maggiore - Bruno Varese

Intrigen am Lago Maggiore
von Bruno Varese

Bewertet mit 4 Sternen

Mit dabei sind auch im zweiten Band wieder die drei alten, aber sehr rüstigen Automechaniker Luigi, Beppo und Flavio. Die drei mag ich am liebsten! Sie geben der Serie einen witzigen, bodenständigen Touch. Sie sind Urgesteine von Cannobio, kennen die Leute und die Geschichte der Region und helfen dadurch manchmal mit ihren Äusserungen unverhofft den Ermittlungen.

Matteo entdeckt an einem Morgen früh eine Leiche bei einem Denkmal auf der Isola Bella, gegenüber von Stresa. Wieso fiel sie ihm letzte Nacht nicht auf, als er selbst auf der Insel einen Apèro ausrichtete? An Dinos Sichtung in der Nacht könnte ja doch was dran sein.
Weil - wegen Kommissar Buffons Arbeitspause - Nina den Fall alleine übernehmen muss, spannt sie Matteo inoffiziell in die Ermittlungen mit ein. Matteo und Nina harmonieren, bis auf kleinere Scharmützel über Zuständigkeiten, sehr gut miteinander und auch ihre verschiedenen Infokanäle ergänzen sich. So können sie die vielen Spuren, die sie an Pferderennen, zu einer Galerie und andere Orte führen, trotz aller Verstricktheit des Falles rasch auswerten. 

Zu Matteos Hintergrund schreibt Bruno Varese sehr viel in diesem Buch. Der Autor schildert wieso Matteo Psychologe geworden ist. Dies macht Matteo zwar nahbarer, aber kurz darauf frage ich mich dann doch, wie er als ausgebildeter Psychologe manchmal derart unbesonnen handeln kann. Denn auch hier agiert Matteo leider wieder so unbesonnen wie schon im ersten Band. Dass seine letzten Sekunden hätten schlagen können, schien ihm egal.  
Dazu wird die ganze Geschichte über Teresa aufbereitet und nachdem ich nun alles weiss, frage ich mich gleich nochmals, ob er nicht den falschen Beruf gewählt hat. Zuviel Drama um fast nichts. Als Polizist würde Matteo sich sicher besser machen als als Psychologe. Vielleicht sattelt er ja noch um. 

Beim zweiten Band gelang mir der Einstieg besser als beim ersten Band: Matteo raucht zwar immer noch wie ein Schlot, doch diesmal werden italienische Begriffe mit mehr Sorgfalt verwendet.
Bis auf Matteos unüberlegte Handlung sind die Ermittlungen nachvollziehbar. Im gesamten Buch herrscht ein hoher Spannungsbogen und es werden einige Überraschungen geboten. 

Auch Beschreibungen der reizvollen Landschaft rund um den Lago Maggiore kommen nicht zu kurz, so dass sich dieser Krimi für alle Reisende in diese Region empfiehlt. Doch auch wer schon hier gewesen ist, wird sich dank des Buches sicherlich an den einen oder anderen Ausflugort erinnern. 
Am Ende des Buches finden sich zwei Karten der Provinz, so dass auch ortsunkundige Leser den jeweiligen Aufenthaltsorten von Matteo und Nina folgen können
Fazit: Ein interessanter und vielschichtiger Fall für Matteo Basso, der diesmal inoffiziell mit Nina ermitteln darf.
4 Punkte.