Rezension

Mega!

No Return 1: Geheime Gefühle - Jennifer Wolf

No Return 1: Geheime Gefühle
von Jennifer Wolf

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung

 

**Bandboys in Love**

Sie sind die angesagtesten Jungs der gesamten Vereinigten Staaten. Wo auch immer sich die Boyband WrongTurn hinbewegt, folgen ihnen Mädchenkreischen, Liebesbotschaften und nicht selten sogar Heiratsanträge. Teil einer solchen Band zu sein, ist nicht immer leicht, aber das ist es nicht, was den 19-jährigen Songwriter Tony in letzter Zeit aus der Bahn wirft. Denn Tony ist verliebt. In einen Jungen. Und niemand auf der Welt darf es erfahren. Nicht seine Fans, nicht die strenge Bandmanagerin oder die ihnen auf Schritt und Tritt folgenden Reporter und schon gar nicht seine erzkatholischen Eltern. Aber vor allem nicht sein bester Freund und Bandleader Andrew…

(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen Impress)

 

Äußere Erscheinung

 

Die Grundfarbe des Covers ist ein komischer Mischton aus Orange und Braun. Im Hintergrund sieht man eine Menge Arme gen Himmel gestreckt, die wohl die Fangemeinde darstellen sollen. Im Vordergrund hingegen befinden sich Tony und Andrew, die beiden Protagonisten. Obwohl ich die Photoshop-Leistung bei den beiden Jungs nicht überragend finde, gibt es sicherlich schlechtere Cover und es geht immerhin um die Geschichte dahinter.

 

Meine Meinung

 

Dass ich Jennifer Wolfs Bücher liebe, ist nun wirklich kein Geheimnis. Nachdem ich die Jahreszeiten verschlungen habe und bereits weiß, wie unglaublich gefühlvoll Jennifer schreibt, musste ich »No Return – Geheime Gefühle« einfach lesen, um zu sehen, wie sie sich im Bereich der Contemporary Gay Romance schlägt.

 

Und wie erwartet, meistert sie es haargenauso wie sie es immer getan hat. Die Emotionen, die das Lesen ihrer Bücher auslöst, sind mal wieder einmalig, der Schreibstil ist flüssig und voller Leidenschaft. Man versinkt in den Seiten und urplötzlich fehlen nur noch ein paar Prozent, obwohl man eben noch vollkommen am Anfang war. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Tony, dem Ton in Anton, der nicht nur gegen seine eigenen Gefühle kämpft, sondern auch noch den Alltag einer weltberühmten Band erlebt.

 

Es geht um WrongTurn, eine weltbekannten Band, die gerade durch Europa tourt. Im Fokus stehen Tony und Andrew, die schon ewig beste Freunde sind. Tony ist darüberhinaus auch noch total verschossen in Drew, weigert sich aber, sich zu outen. Nicht zu letzt, weil in seinem Vertrag steht, dass er nicht schwul sein darf und seine Eltern streng gläubig sind. Außerdem steht Drew nicht auf ihn. Das zwischen den beiden kann also gar nichts werden – so sehr Tony sich das auch wünscht. Tony … und die Fans. In Deutschland erfährt Tony von Anton, dem Shipnamen, den die Fans An(drew) und Ton(y) gegeben haben, denn offenbar wünschen diese sich die beiden als Paar. Wenn nicht allerhand Missverständnisse und Diskrimminierungen dazwischen kommen würden, wäre die ganze Sache auch noch sehr viel einfacher …

 

Jennifer thematisiert in ihrem neusten Meisterwerk den Alltag einer Boy Band, der nicht nur überaus stressig und schweißtreibend ist, sondern geht auch noch darauf ein, wie es ist, wenn das ganze Leben in der Öffentlichkeit stattfindet. So etwas wie Privatsphäre gibt es dank Twitter nicht und die Twitter-Verläufe im Buch sind ebenfalls sehr erfrischend.

 

Ein weiterer Punkt, der in dem Buch angesprochen wird, ist die offene Diskrimminierung von Homosexuellen, der der Protagonist ausgesetzt wird. Es ist wirklich schrecklich, wie Tony im Verlauf des Buches für seine Gefühle behandelt wird, aber es ist leider noch bittere Realität. Einige Charaktere wird man beim Lesen für ihre Ansichten einfach nur schlagen wollen, andere für ihre Unterstützung lieben. Sympathien hat Jennifer hier also schon im Voraus verteilt.

 

Tony ist ein Protagonist zum Knuddeln. Einerseits ist sein Image in der Band das des perfekten Schwiegersohns, andererseits will man in einfach nur in den Arm nehmen und trösten. Er macht sich (leider) viel zu viel aus der Meinung anderer Menschen und traut sich nicht, sich zu outen, was mehr als nur einmal zu Missverständnissen führt.

 

Andrew ist Tonys bester Freund und ihm geht es in Hinsicht auf seine Gefühle nicht anders, aber er schafft es, seine Zuneigung zumindest etwas besser zu vertuschen, so dass sie nicht ganz so offensichtlich ist. Er kümmert sich trotzdem rührend um seinen besten Kumpel und es wird schnell klar, dass die beiden einfach füreinander geschaffen sind.

 

Fazit

 

»No Return – Geheime Gefühle« ist ein genialer Dilogie-Auftakt, der berührend und humorvoll zeigt, wie viel die Menschen in der heutigen Zeit noch lernen müssen. Man lacht, man weint, man fiebert mit und vor allem, man wartet auf Band 2.

 

Bewertung

 

5/5