Rezension

Mega Enttäuschung

Nur noch ein einziges Mal
von Colleen Hoover

 Zuerst einmal möchte ich sagen, dass wirklich kein Arzt auf der ganzen weiten Welt  in seinen OP-Klamotten zur Arbeit geht oder nach Hause kommt. Diese Kleidung gehört entweder dem Krankenhaus und dann darf man sie nicht mit nach Hause nehmen. Oder sie ist ganz einfach verschmutzt und wird verbrannt, weil logischerweise nach der OP Blut dran klebt. Und wenn das alles nicht der Fall ist, dann ist es einfach mega peinlich, mit OP-Kleidung draußen rumzulaufen. Sorry, aber das musste einfach mal zu Anfang gesagt werden.

Jetzt zum Buch, es geht um die Protagonistin Lily, die einen Typen auf dem Dach eines Hochhauses trifft und sich mehr oder weniger direkt in ihn verliebt. Sie hat wie alle Charaktere von Colleen dieses gewisse Päckchen zu tragen, welches dann zwischen den Kapiteln der Gegenwart immer wieder eingeschleust wird, in Form eines Tagebuchs. Das ist eigentlich eine sehr schöne Idee und die Geschichte verknüpft sich auch toll mit der gegenwärtigen.
 

Was mich persönlich gestört hat ist vor allem dass die Erwartung die ich hatte total zerstört wurde. Ich wusste von Anfang an, dass die Geschichte ein ernstes Thema zum Inhalt hat, aber ich fand es einfach grottenschlecht umgesetzt. Wie die Autorin die Sache aufgearbeitet hat ist vermutlich sehr realistisch, aber es hat einfach nicht mit meinem persönlichen Geschmack zusammengepasst. Im Übrigen hat mich die Tatsache gestört, dass der Freund der Protagonistin so extrem unrealistisch gestaltet war. Irgendwann wurde es einfach zu viel des perfekten und als sie dann langsam auch seine Vergangenheit aufgelöst hat, war das so klischeehaft, ich hätte heulen können.

Dieses Buch, ich weiß nicht, ob ich es als eine unglaublich schriftstellerische Leistung einordnen soll, oder als totalen Scheiß. In Anbetracht der Tatsache, dass ihr letztes Buch mich ebenfalls maßlos enttäuscht hat, würde ich es wohl eher Letzteres nennen. Das hat wirklich absolut gar nichts mehr mit dem zu tun, was Colleen Hoover einmal geschrieben hat. Die Charaktere, allen voran Lilly Bloom sind zwar süß und toll aber haben nicht diese tiefe, wie Layken oder Hope sie gehabt haben. Obwohl es an schlimmen Dingen die in ihrer Vergangenheit passiert sind an nichts mangelt.

Der zweite Hauptcharakter, Ryle, ist derjenige, der mich am meisten aufgeregt hat. Er ist am Anfang so toll, als ich die Leseprobe gelesen habe, dachte ich, wow, aber tja… (ich will ja nicht spoilern…)

Der Verlauf der Geschichte ekelt mich geradezu an, ich musste mich immer wieder motivieren, das Buch weiter zu lesen, weil ich die Hoffnung auf ein annehmbares Ende hatte, was dann zum Glück auch kam. Trotzdem war das Buch einfach schlecht.