Rezension

Mehr Poesie als Thriller!

DIE WAHRHEIT
von Melanie Raabe

Bewertet mit 3.5 Sternen

Vor 7 Jahren, ist Phillip Petersen verschwunden. Seine Frau Sahra zieht den gemeinsamen Sohn in Hamburg allein auf. Von diesem Zeitpunkt an lebt Sahra nicht mehr sie wartet nur noch, sie wartet darauf dass erzurück kommt, wartet auf eine Lösegeldforderung, wartet auf die Todesnachricht.

Aber nichts von alle dem passiert, bis sie ohne jede Hoffnung nach 7 Jahren die Nachrricht bekommt, dass ihr Mann morgen zurück kommt. Doch als er aus dem Flugzeug steigt, stellt sie fest, dass er es garnicht ist sondern nur ein Fremder, doch niemand anderes erkennt es, und niemand glaubt ihr...

 

Das Buch habe ich über Vorablesen.de bekommen, und es war mein erster Gewinn dort. Ich habe mich sehr auf das Lesen gefreut, weil ich von Melanie Raabe eigentluch nur gutes gehört habe und 'Die Falle' von ihr ja so ein Megaerfolg war.

 

Die Leseprobe auf Vorablesen.de hat mich regelrecht vom Hocker gehauen. Die Sonnenfinsternis, welche sich als Motiv durch das Buch zog. Dieses Lüge-oder Wahrheit-Spiel, zu beginn, welches, hätte noch weiter ausgebaut werden können in meinen Augen.

Und auch der Spannungsfaktor zu Beginn, war over 9000. :)

Die Protagonisten hat auf mich eine sympatischen Eindruck gemacht, und wirkte auch sehr authentisch.

Die vielen Nebenfiguren waren alle mit Liebe zum Detail erdacht und vermittelten ein angenehmes und naturgetreues Umfeld.

Die Kapitel sind aus Sahra's Sicht aus auch aus der Sicht des Fremden geschrieben, wobei im verlauf des Buches Sahra's Verzweiflung, ihr Schlechtes Gewissen und auch ein Hang zum Wahn immer deutlicher wird, weil niemand ihr glaubt.

 

Für mich persönlich, waren einige Zusammenbrüche zu viel drin, ob sie jetzt tränenüberströmt im Bett, im Garten oder in der Küche sitzt, ist mir relativ Wurscht, wenn man das so sagen kann, ich habe ihre Verzweiflung schon beim 3. Mal heulen verstanden und nicht erst nach den 10. Mal.

Sicherlich wirkt es authentisch in der Situation zu weinen aber ich muss dann nicht immer dabei sein...

Auch wurde die Geschichte es in den letzten 30 Seiten auf gelöst, und ergab dann erst wirklich Sinn, wobei mir einige Sch auch am Schluss des Buches zu unklar blieben.

(Um Spoiler zu verbeiden, gehe ich darauf jetzt nicht weiter ein.)

 

Und ich muss Schreibstil & Sprache nochmals lobend erwähnen. Beides tadellos, wobei ich teilweise dachte ich habe keinen Krimi vor mir sonders Poesie.

Zitat:  Ich denke, dass Liebe kein Zustand ist und auch kein Gefühl. Liebe ist ein Organismus. Mit Hunger und Durst. Ein Lebewesen, das wachsen und schrumpfen, krank werden und gesunden, das einschlafen und sterben kann. (Seite  441, ' Die Wahrheit' von Melanie Raabe)

 

Fazit: Insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt, wer aber auf Mord, Blut und Kämpfe steht, für den könnte es vielleicht zu Sanft sein auch wenn es um Psycho -Terror geht. Poesie mit Gruselfaktor!