Rezension

Mehr Psycho als Krimi mit unerwarteten Wendungen

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
von Paula Hawkins

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Buch wie eine Zugfahrt – es beginnt rumpelnd und langsam, es geht bergauf und bergab, es nimmt Fahrt auf und am Ende ist man überrascht, dass man schon am Ziel ist.

Eine junge Frau namens Rachel fährt jeden Tag mit dem Zug nach London und beobachtet dabei die vorbeiziehende Umgebung. Besonders ein Straßenzug, an dem der Zug fast immer aufgrund eines defekten Signals anhält, denn dort lebt ein junges und scheinbar glückliches Paar. Rachel fokussiert ihre Fantasie auf dieses Paar und gibt ihnen sogar Namen, „besucht“ sie Tag für Tag, morgens und abends. Dabei findet sie heraus, dass diese Frau aus dem Haus, die so glücklich schien mit ihrem Partner, eine Affäre hat und kurz darauf liest sie in der Zeitung, dass sie Megan heißt und als vermisst gemeldet wurde.

Die Autorin erzählt diese Geschichte aus der Perspektive dreier Frauen, allen voran aus der von Rachel, die ihre Scheidung nie überwunden hat. Ihr Exmann Tom ist nun glücklich mit Anna verheiratet und Vater eines kleinen Mädchens. Auch aus der Sicht von Megan und Anna wird erzählt und so erfährt der Leser nur häppchenweise, was passierte und wird des Öfteren überrascht, da nichts so ist, wie es scheint. Es ist kein typischer Kriminalfall, da sich die polizeiliche Ermittlung nur im Hintergrund abspielt, es ist mehr ein unblutiger Thriller mit unerwarteten Wendungen und Charakteren mit psychologischen Problemen.