Rezension

Mehr Remake als Fortsetzung

Attic. Gefahr aus der Tiefe - Douglas Preston, Lincoln Child

Attic, Gefahr aus der Tiefe, 6 Audio-CDs
von Douglas Preston Lincoln Child

Bewertet mit 3 Sternen

Eine aus dem Fluss geborgene Leiche erinnert den Polizisten D’Agosta an die Erlebnisse im Naturhistorischen Museum. Zusammen mit dem FBI Agent Pendergast macht er sich auf die Suche nach den Monstern in der Kanalisation…

„Attic – Gefahr aus der Tiefe“ spielt 18 Monate nach dem ersten Teil der Reihe, „Relic – Museum der Angst“ und schliesst mehr oder weniger direkt daran an. Durch sehr viele Rückblenden und Anspielungen auf den ersten Teil lässt sich „Attic“ im Grunde auch ohne Vorkenntnisse lesen, für besseres Verständnis empfehle ich dennoch die Lektüre in der vorgesehenen Reihenfolge.

Auch der zweite Teil der Reihe wird wieder aus wechselnder Perspektive erzählt, ein Grossteil der Figuren ist bereits aus dem ersten Band bekannt. Aber auch hier bleiben die Figuren blass, man erfährt kaum etwas über sie und ich konnte mich nicht in sie hineinfühlen. Die vielen Nebenfiguren blieben leere Namen, die ich schon bald nicht mehr auseinanderhalten konnte.

Die Handlung ist von Aufbau her stark an den ersten Band der Reihe angelehnt, und ein wichtiger Punkt wurde mit dem Epilog von „Relic“ bereits vorweggenommen, worunter die Spannung leidet. Nachdem es in New York einige rätselhafte Tote gibt, machen sich Polizei und Wissenschaftler erst auf die Suche nach einer Erklärung und dann auf die Jagd nach dem Täter respektive Monster. Durch die vielen Ähnlichkeiten, lediglich der Handlungsort wurde vom Museum in die Kanalisation versetzt, fühlt sich „Attic“ mehr wie ein Remake von „Relic“ an als wie eine Fortsetzung.

Inhaltlich sind mit einige kleine Detailfehler aufgefallen, einer hat mich dabei besonders gestört: wiederholt ist von Vitamin-D-Mangel die Rede, dabei wird immer wieder der Begriff Skorbut verwendet. Skorbut ist allerdings Vitamin-C-Mangel, und zeigt ganz andere Symptome, als die in der Geschichte beschriebenen (die auf Vitamin-D-Mangel/Rachitis hindeuten können).

„Attic – Gefahr aus der Tiefe“ hat mich durchaus unterhalten, es hat sich allerdings etwas so angefühlt, als hätte ich „Relic – Museum der Angst“ zum zweiten Mal gehört. Daher ist es wohl nicht so spannend, beide Bände direkt hintereinander zu lesen oder zu hören.

 

Mein Fazit

Nicht unspannend, aber im Grunde ein Remake von Band 1.