Rezension

mehr scifi als Thriller

Hagerstown - Edward Ashton

Hagerstown
von Edward Ashton

Bewertet mit 3 Sternen

Hagerstown spielt in einer zukünftigen Welt, in der neben den unveränderten Menschen die meisten entweder genetisch verändert oder mit Implantaten modifiziert sind. Als in Hagerstown plötzlich fast alle Menschen zeitgleich sterben, ist von einem Virus die Rede. Hagerstown wird abgeriegelt, für evtl. Überlebende gibt es kein entkommen. Die Videos aus Hagerstown verschwinden schnell aus dem Netz, es gibt keine plausiblen Erklärungen von Seiten der Regierung und die Gerüchteküche brodelt.

Aus der Sicht der vier Protagonisten Anders, Gary, Terry und Elise erlebt man die Geschichte jeweils aus der Ich-Perspektive, was ich sehr spannend fand. Denn so erhält man Einblicke aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Gary und Anders leben in einer WG zusammen, Terry und Elise sind Schwestern. Anfangs gibt es nur diese vier Protagonisten, später kommen noch weitere Charaktere dazu.

Da ich schon mal ein Buch gelesen hatte, in dem diverse Modifikationen eine Rolle spielten, konnte ich ganz gut in die Geschichte einsteigen, mich mit der zukünftigen Welt und den veränderten Menschen vertraut machen. Ca. zwei Drittel des Buchs war ich total gefesselt, als die Handlung im zunehmenden Verlauf verwirrender wurde, hat mich die Geschichte dann leider verloren. Viele Details werden nur angerissen, Fragen nur zum Teil beantwortet, so dass am Ende einfach zu viel offen blieb.

Emotionen gibt es im ganzen Buch eher wenig, man erlebt die Handlung distanziert ohne mit den Protas mitfiebern zu können. Punkten konnte die Story mit dem trockenen Humor von Gary, der mein Lieblinsprota war. Gut gefallen haben mir Parallelen zur Realität und die Portion Gesellschaftskritik.

Fazit: Insgesamt sehe ich das Buch mehr im Scifi Bereich denn als Thriller, meine Erwartungen gingen deswegen in eine andere Richtung.