Rezension

mehr Tiefgang als erwartet

Wenn die Liebe hinfällt - Luisa Buresch

Wenn die Liebe hinfällt
von Luisa Buresch

Bewertet mit 4.5 Sternen

Alia und Leander sind ein Traumpaar: Seit zehn Jahren zusammen, eine süße kleine Tochter, Leander ermöglicht Alia sogar, doch noch ein Studium zu beginnen - es klingt nach der perfekten Familie. Doch dann kommt er, der Satz, der alles verändert: "Es gibt da eine andere." Alia ist traurig, verzweifelt - und erst ihr neu eingezogener Nachbar merkt, wie schlecht es ihr wirklich geht. Er versucht, ihr zu helfen, genauso, wie auch Alias beste Freundin Majken ihr Bestes gibt. Doch da parallel auch die Abschlussprüfungen an der Uni anstehen, sind die Möglichkeiten der Beiden begrenzt. Zumal Alia eigentlich nur eins will: Wieder mit Leander zusammen eine Familie sein.

Das Buch sieht schon vom Cover her wie das perfekte Sommerbuch aus mit Walderdbeeren, die ein bisschen gefroren aussehen. Allerdings muss ich sagen, hätte ich bei einem Sommerbuch mit weniger Tiefgang und mehr Leichtigkeit gerechnet. Das ist nicht schlecht, im Gegenteil, ich war sehr positiv überrascht. Auch wenn Alia mir an einigen Stellen sehr leid tat, an anderen hätte ich sie wieder schütteln können - ihre Achterbahn des Lebens übertrug sich schon immer wieder auf mich. Leander war mir die ganze Zeit unsympathisch, und was er sich zwischendurch noch geleistet hat... aber ich will nicht zuviel verraten.

Kolja fand ich sehr sympathisch, aber auch er hatte so ein paar Züge, bei denen ich dann dachte "Schade..." Nach dieser Lektüre ist auf jeden Fall klar, dass es den perfekten Mann einfach nicht gibt. Oder so selten, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, ihm zu begegnen. Auf der einen Seite ist das beruhigend, auf der anderen Seite ist das Buch für seinen positiven Untertitel schon ganz schön desillusionierend. Immerhin liest es sich sehr flüssig, mal lustig, mal traurig, dann wieder tragikomisch. Wer mir sehr gut gefallen hat, war Alias Tochter Katie. Sie ist einfach süß...

Innerhalb des Buches gibt es zwischendurch Rückblenden, wie Alia und Leander sich kennengelernt haben und ab und zu springt auch das Buch in der Zeit (also quasi ein paar Stunden vor ein Ereignis). An sich sind diese Sprünge selbsterklärend, es gab nur eine Stelle, wo ich mal dachte, dass es doch gut wäre, an den Kapitelanfang was von "1 h vorher" o.ä. zu schreiben. Die Kapitel an sich sind meist sehr kurz, was dazu verleitet, dass man ständig denkt "Och, eins noch..." :) Aber es lohnt sich und so geht auch die Handlung zügig voran.

Fazit: Ein Buch mit Ecken und Kanten und mehr Tiefgang, als ich bei dem Klappentext erwartet hätte.