Rezension

Mein Augenstern

Krokodilwächter. Ein Kopenhagen-Thriller - Katrine Engberg

Krokodilwächter. Ein Kopenhagen-Thriller
von Katrine Engberg

Bewertet mit 5 Sternen

Julie Stender eine junge Frau um die Anfang zwanzig, zieht nach Kopenhagen um ihren kleinen, erdrückenden Heimatort zu entfliehen. Sie zieht mit einer Mitstudentin in ein kleines Mehrfamilienhaus. Dort leben außer den beiden jungen Frauen noch die pensionierten Hochschuldozentin und Vermieterin Esther de Laurenti sowie ein alter Mann namens Gregers. Allerdings kann die Studentin ihre neugewonnene Freiheit nicht lang genießen, denn Gregers findet sie eines Tages tot in ihrer Wohnung auf. Julie wurde ermordet und bevor der Täter geht, hinterlässt er ein merkwürdiges Muster im Gesicht der Studentin. Die beiden Kommissare Jeppe Körner und Anette Werner ermitteln und versuchen die Botschaft des Täters zu entschlüsseln, bevor er sich ein neues Opfer sucht. Aber er scheint der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein.

Die Autorin Katrine Engberg lebt in Dänemark und hat sich in ihrem Land bereits als Choreographin und Regisseurin einen Namen gemacht. Mit „Krokodilwächter“ startet sie nun ihre Autorenkarriere. Ihr Krimidebüt ist ihr, wie ich finde, wahrlich gut gelungen. Die Figuren, wirken mit ihren Eigenschaften sowie Handlungen sehr authentisch und lebensnah. Die Autorin beschreibt jeden einzelnen von ihnen sehr genau, so dass man in Gedanken die Gesichter vor sich sieht. Der Sprecher, Dietmar Bär, der das Buch vertont hat, tut dafür natürlich noch sein übrigens dazu. Im Kopf der Zuhörer beginnt regelrecht eine Folge „Tatort“ abzulaufen. Doch dazu nachher noch mehr. Neben überzeugenden Charakteren ist auch Frau Engbergs Handlungsaufbau sehr gelungen. Zum einen ist er in seinem Aufbau logisch, selten bis nie vorhersehbar und zum anderen flacht sein Spannungsbogen nie ganz ab. Gerade zum Schluss hin wird die Spannung beinahe unerträglich. Man will den Täter endlich „schnappen“.

Wie bereits erwähnt wird das Hörbuch von dem deutschen Schauspieler Dietmar Bär vertont. Und wie ebenfalls, ein paar Zeilen zuvor, erwähnt, erweckt Herr Bär die Protagonisten aber auch die Szenerie zum Leben. So hatte ich mit den dänischen Nachnamen so meine Schwierigkeiten und konnte mir nicht gleich merken, wer z.B. welcher Polizist ist, der sich gerade äußerte. Doch dank Alexander Bär, der jeder Person eine eigene Stimme verleiht, ist die Zuordnung bzw. das „Erkennen“ des Handelnden ganz leicht. Zudem begeistert mich seine grundsätzlich ruhige und besonnene Erzählweise sehr!

Fazit:

Ein wunderbares Krimidebüt, das im Hörbuchformat vor allem durch seinen Sprecher besticht.