Rezension

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Mein erster King ..

Finderlohn
von Stephen King

... und ich weiß nicht, ob ich nochmal nach einem greifen werde.

Zum Inhalt:

Der fanatische Morris Bellamy bringt einen angesehenen Autor um, weil der, seiner Meinung nach, seine Lieblingsfigur zugrunde gerichtet hat. Dadurch gelangen Geld und Notizbücher mit zwei weiteren Romanen in seine Hand, die er sicherheitshalber in einem stabilen Koffer vergräbt. Im Alkoholrausch begeht er ein weiteres Verbrecken, für das er lebenslänglich eingesperrt wird. Jahrzehnte später wohnt im gleichen Haus der junge Pete, der durch einen Zufall den Koffer entdeckt und mit dem Geld über Jahre seine Familie als unbekannter Spender über Wasser hält. Die Bücher verschweigt er jedem, weiß er inzwischen doch, woher sie stammen müssen und liebt sie abgöttisch. So vergehen Jahre, bis Bellamy doch noch auf Bewährung raus aus dem Gefängnis kommt und sich auch die Suche nach seinem "rechtmäßigem Eigentum" macht.

Der Schreibstil ist wirklich außerordentlich gut und teilweise sogar exzellent. Die Figuren werden langsam entwickelt und ich fand auch die Zeitsprünge zu Beginn des Buches passend, weil  man das Gefühl hat, dass der eine Erzählstrang den späteren einholen wird und dann die Dinge eskalieren. Allerdings konnte mich die Geschichte selten fesseln, obwohl das Thema, die fanatische Liebe zur Literatur, sich wirklich spannend anhörte.

Außerdem finde ich es unschön, dass ich als meinen ersten King ausgerechnet einen erwische, bei dem ich das Gefühl habe, etwas zu verpassen,weil ich Mr Mercedes nicht kenne.

Richtiger Horror kam stattdessen auf den letzten eineinhalb Seiten auf, aber auch nur, weil es da um den Täter aus dem Vorgängerroman ging. Den muss ich mir unter Umständen also wirklich doch einmal näher ansehen - oder einen nächsten King, bei dem es vielleicht wieder um Brody geht?

Alles in allem also eine gute Lektüre, von der ich mir aber irgendwie etwas mehr erwartet habe.

Das Cover hingegen ist makellos - einfach nur genial.

Kommentare

Michelly kommentierte am 16. März 2016 um 11:36

Gib dem großen Meister noch eine Chance, die hat er sich verdient!

Finderlohn ist ein guter King, einer der "neuen Generation", aber Mr Mercedes fand ich im Vergleich viel stärker. Ich könnte mir auch vorstellen, dass noch ein Band folgen wird, in dem es wieder um den Mercedes-Killer geht. Wenn du mehr den Horror suchst, muss du zu den alten Kings greifen wie Carrie, Brennen muss Salem, Tommyknockers usw. und auch den Büchern, die er unter Pseudonym geschrieben hat.

Liebe Grüße

Michèle