Rezension

Mein Jahreshighlight 2013

Speechless (Sprachlos) - Hannah Harrington

Speechless (Sprachlos)
von Hannah Harrington

Bewertet mit 5 Sternen

Meinung:
Ich war sehr gespannt auf das Buch, immerhin hatte ich kurz zuvor wirklich gute Rezensionen dazu gelesen. Und dann hielt ich es in der Hand und wollte es sofort lesen. Und das nicht nur wegen der grandiosen Aufmachung. Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Die Geschichte ist irgendwie etwas vollkommen Neues für mich gewesen. Ein Schweigegelübde? Ich kann mir das nicht vorstellen. Auch würden meine Lehrer das wohl eher belächeln und denken, dass ich einen an der Waffel hätte. Die Geschichte fing direkt gut an, sie hat bei mir sofort ein paar Emotionen ausgelöst. Zwar nicht unbedingt tolle, aber na ja. So hätte ich Chelsea selbst gerne erst einmal geschüttelt. Aber  je weiter man kam, desto mehr ging es mit ihr. Ich muss echt sagen, diese Geschichte hat mich über vieles nachdenken lassen. Ich bin ja noch in dem Alter, ich gehe zur Schule und weiß auch, was da für Leute mit unter rumlaufen. Nicht immer die Nettesten. In der Zeit in der ich das Buch gelesen habe, haben mich die unterschiedlichsten Gefühle aufgesucht. Ich war sauer, richtig wütend und zugleich schockiert, wie grausam man sein kann. Ich war traurig und hatte Mitleid mit Chelsea. Klar, was sie getan hat, war nicht richtig aber was das auslösen würde, konnte sie ja nicht ahnen. Aber ich war auch stolz auf sie. Sie hat richtig gehandelt. Sie hat nicht den Schwanz eingezogen und kam bei ihrer ach so tollen besten Freundin angekrochen, nein, sie hat ihr Ding durchgezogen. Sie hat alle überrascht und sich selbst besser kennen gelernt. Mir bedeutet das wirklich viel, weil es wieder so ein Beweis war, dass es egal ist, was die Leute von dir denken. Egal was sie sagen, Hauptsache, du tust das moralisch Richtige. Du hörst auf dein Herz und dein Gewissen. Hätte Chelsea das nicht gemacht, dann hätte ich sie sehr verachtet. Aber sie hat zu dem gestanden, was sie getan hat und das war richtig. Und sie wusste ja wirklich nicht, was passieren würde. Sie war halt zu Beginn der Geschichte so ein typisch blödes Mädchen das jede Menge Gerüchte in die Welt setzt und dem es egal ist, was die Leute fühlen. Doch das hat sich geändert und das beeindruckt mich wirklich. Nicht nur Chelsea, sondern auch die anderen Charaktere haben mir unglaublich gut gefallen. Asha, die Chelsea eine Chance gibt und nicht denkt, dass Chelsea wirklich so ist wie alle sagen. Sam, der sie zu Beginn nicht unbedingt mag, aber nach und nach ihr Freund wird und für sie da ist, obwohl sie indirekt dafür verantwortlich ist, dass sein bester Freund im Krankenhaus liegt. Diese Charakterstärke, der Weg den dieses Buch einschlägt ist einfach unglaublich berührend. Ich habe wirklich Tränen in den Augen, weil mich dieses Buch so sehr berührt hat, weil es mir gezeigt hat, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat und das man sich ändern kann. Dieses Buch hat mich so berührt wie kein anderes dieses Jahr. Es war atmosphärisch fantastisch und der Schreibstil war so toll. Es war wundervoll zu lesen und es war einfach nur grandios. Auf jeden Fall eines meiner Jahreshighlight. Und ich weine Leute, ich weine. Weil dieses Buch so wunderbar ist, so berührend so ausdrucksstark. Wundervoll.

Charaktere:

Chelsea: Eine typische Klatschtante, die sich so toll fühlt und die sich nicht drum kümmert, was die Leute fühlen oder was für Folgen ihr Gequatsche haben kann. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich ihrer besten Freundin widersetzt. Sie stand total unter ihrem Pantoffel und hat trotzdem das getan, was ihre Freundin ihr Verboten hat. Sie war ehrlich und hat dafür gesorgt, dass die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden. Damit hat sie ihren gesamten sozialen Status ruiniert. Die Leute hassen sie. Und sie hasst sich selbst für das was sie getan hat. Ihre Strafe ist das Schweigegelübde. Sie muss lernen, mit dem zu leben was sie getan hat. Und ich bewundere sie auch in gewisser Weise. Natürlich war es nicht richtig, so etwas rum zu erzählen. Aber sie hat Mut bewiesen, sich ihrer besten Freundin und dem ganzen Rest entgegengestellt und ihr Ding durchgezogen. Sie hat bewiesen, was sie für eine starke Persönlichkeit ist und dass sie sich von den anderen nicht unterkriegen lässt. Mir bedeutet diese Art von Mut viel. Sie hat mir viel gezeigt und mir bewusst gemacht, dass es wirklich egal ist, was die Leute denken. Hauptsache, du stehst zu dir selbst und zu deinen Taten. Du tust das Richtige, auch wenn das, was du zuvor getan hast, falsch war. Es ist dein Leben und nur du musst mit dir selbst auskommen. Die anderen können gehen, wenn sie dich nicht mögen. Aber du musst dich selbst leiden können, und wenn du das nicht kannst, musst du etwas ändern. Du hast die Macht dein Leben und deine Persönlichkeit zu verändern und es ist egal, ob das den anderen gefällt oder nicht. Das hat mir dieses Buch und vor allem der Charakter Chelsea gezeigt.

Asha: Ein unglaublich nettes Mädchen, welches Chelsea eine Chance gibt, obwohl einer ihrer Freunde wegen ihr im Krankenhaus liegt. Sie gibt ihr eine Chance, sie ist eine Art Anker. Asha zeigt ihr, dass es auch anders geht, dass es Leute gibt, die verzeihen können. Sie ist eine Freundin, wie man sie sich nur wünschen kann. Einfach toll und unglaublich süß. Und egal ob ihre Mitschüler deswegen gemein zu ihr sind, sie steht zu Chelsea und zu der Freundschaft der Beiden. Asha hilft ihr und steht diesen Mist mit ihr gemeinsam durch. Sie verzeiht und bringt auch andere dazu, Chelsea mehr und mehr zu verzeihen. Sie ist stark und hilfsbereit und sie zeigt Chelsea so oft, dass es richtig war, was sie getan hat.

Sam: Ein Junge aus Chelseas Kunstkurs, den sie zuvor nicht eines Blickes gewürdigt hätte. Sam ist Ashas Freund und erst überhaupt nicht begeistert davon, dass sie so viel mit Chelsea rumhängt. Aber nach und nach lernt auch er Chelsea kennen und merkt, dass es ihr wirklich ernst ist und sie wirklich für das büßt, was sie getan hat. Und obwohl er der beste Freund von Noah ist, der wegen Chelsea im Krankenhaus liegt, freundet er sich mit ihr an und verzeiht ihr. Natürlich fällt es ihm erst schwer, aber er sieht ja, wie Chelsea unter dem leidet, was sie getan hat. Er mag sie und springt für sie sogar in die Bresche, wenn es hart auf hart kommt. Er ist für sie da, wenn sie ihn braucht und hilft ihr, genau wie Asha, den ganzen Mist zu überstehen. Ein toller Junge, der einfach unglaublich sympathisch und toll ist.

Zitate:

Mein Gequatsche hat schon genug Menschen geschadet - die Klappe halten ist das Mindeste, was ich tun kann.
Chelsea

"Weißt du was? Es ist einfach zu blöd, sich mit jemandem zu unterhalten, der keine Antwort gibt. Da komme ich mir vor wie der Schizophrene vom Supermarkt, der das Gefrierfach anschreit. Also diskutiere ich jetzt mir dir auch schriftlich weiter, okay?"
Sam zu Chelsea

"Ich meine, lass dich von diesen Idioten nicht davon abhalten, das zu tun, was du tun willst"
Adam(Freund von Noah, Sam und Asha) zu Chelsea

"Hass ... Hass ist leicht", sagt er. Seine Miene ist ruhig, ruhiger, als sie sein dürfte, sein Blick weicht nicht von meinem. Offenbar ist er sich seiner Sache vollkommen sicher. "Liebe. Für Liebe braucht es echten Mut."
Noah zu Chelsea

Mein persönlicher Soundtrack:

Fazit:
Du hast die macht dein Leben zu ändern, egal, was die anderen sagen. Das ist eine der vielen Aussagen, die dieses Buch macht. Ein Buch über Mobbing und Selbstfindung, welches mir wirklich viel gezeigt hat und auch viel bedeutet. Dieses Buch und diese Geschichte sind so wertvoll, dass ich jedem nur sagen kann:
Lest es, unbedingt. Ihr werdet es nicht bereuen!
Dieses Buch hat mir so viel verdeutlicht und mich so sehr zum nachdenken bewegt. Es hat mich mit einer Lehre zurück gelassen und mich so berührt, dass ich es am liebsten sofort noch fünf-, sechsmal lesen würde. Und wenn ich mich oft wiederholt habe, so ist das nur ein Ausdruck dafür, was dieses Buch in mir ausgelöst hat.
Von mir gibt es die volle Punktzahl und einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal.