Rezension

Mein Leseeindruck

Die verlorenen Kinder - Michael Seitz

Die verlorenen Kinder
von Michael Seitz

Bewertet mit 3 Sternen

~~Die Männer schleichen sich in die Schlafsäle zu uns herein. (1. Satz - Seite 9)

Ich muss gestehen, dass ich mit Krimis aus Österreich so meine kleinen Probleme habe. Ob es am Wiener Schmä liegt? Ob es mit den Dialekten zu tun hat? Ich weiß es nicht. Umso überraschte war ich, als ich den Prolog gelesen hatte. Wow, war mein erster Gedanke. Spannend, aber auch verwirrend. Schnell habe ich nochmal den Klappentext studiert. Aha, dann war klar, wohin die Reise gehen sollte. Ein Thema, das einfach nur widerlich ist.

Dann ging es aber auch schon nahtlos über und ich fand mich mit meinem "alten" Problem wieder. Ein Protagonist, mit dem ich irgendwie nicht so richtig warm wurde. Eine Sprache, die mir mitunter sehr fremd war und Geschehnisse, denen ich irgendwie nicht so richtig folgen konnte.

Es waren für mich einfach viel zuviele Frauengeschichte oder Geschehnisse aus Falcos privatem Leben, so dass die Spannung nur selten zum Vorschein kam.

Außerdem gab es meines Erachtens auch zu viel Randgeschehen, das nichts mit der Story zu tun hatte. (die Starwars Figuren, Drogentod einer Tochter, das Gespräch in der Selbsthilfegruppe...). Auch dieses führte nicht gerade zu einem Spannungsbogen. Der sogenannte rote Faden, wurde leider sehr oft unterbrochen. Vielmehr Wert wurde auf die Krankheiten gelegt. (Schizophrenie, Leukämie etc.) Das war mir doch etwas zu viel des Guten.

Fazit:

Die Thematik selbst ist erschreckend, widerlich, ekelhaft: Kindesmissbrauch. Ein Thema, das es wohl schon immer gab (hinter vorgehaltener Hand), aber leider auch weiterhin geben wird. Aber weshalb hatte der Autor es dann nicht als Hauptthema gewählt? Vordergründig ging es doch viel mehr um Leukämie. Welche Frau als nächste mit ihm ins Bett steigt und private Probleme. Der Krimianteil war leider zusammengefasst nur auf wenigen Seiten zu finden.