Rezension

Mein Lesehighlight im September

Runa
von Vera Buck

Bewertet mit 5 Sternen

Der junge Student Jori ist fasziniert von Dr. Charcots Experimenten an der Salpêtrière. Bis jetzt darf Jori nur zusehen und das obwohl in ihm immer mehr der Wunsch heranreift seinen Doctor zu machen um seiner Geliebten Pauline, die unter einer Form der Hysterie leidet, zu helfen. Begeistert lässt er keine der Vorlesungen des Doctors aus. Doch um selbst eine überzeugende Doctorarbeit schreiben zu können, muss er etwas finden das sein Vorbild noch nicht "ausgeschlachtet und dargeboten hat".

Als Runa in einer von Charcots Vorführen allem trotzt das bisher dagewesen war, erkennt Jori seine Chance und bietet an das er die Operation an ihr durchführen will. Etwas das es bis dahin noch nicht gab. Von da an gerät alles außer Kontrolle und Jori muss erkennen, das seine Mitstudenten sogar Wetten über sein scheitern abschließen.Er kann bald niemanden mehr vertrauen, denn auch er hat eine Vergangenheit die er nichts ans Tageslicht kommen lassen möchte.
Als wäre dem nicht genug ereignen sich Morde und überall tauchen diese seltsamen Kindlichen Schriftzeichen auf. Die Polizei der Sutere sowie auch der ehemalige Inspekteur Lecoq, der dem Fall auf der Spur ist.
Neben zahlreichen Charakteren die mit ihren eigenen Geschichten aber immer zum Großen Ganzen beitragen gibt es in Runa eine große masse an kleinen Nebenhandlungen, die sich dem Leser nach und nach erschließen. Zb. Der Chorknabe oder die beiden Geschwister, alle tragen sie dazu bei aus Runa eine komplexe, spannende Handlung zu machen.

Und Runa selbst? Das kleine Mädchen strahlt eine art Grusel und Geheimnis aus das es gar nicht viel tun muss um beim Leser unwillkürlich Gänsehaut hervorzulocken. Das muss es auch nicht den dank der komplexen Handlung die mit Intrigen, Lügen,Machtspielen und gruseligem aufwartet ist man genug beschäftigt. Runa steht über allem, wie das berühmte Demokles Schwert und macht das Buch zu einem Lesevergnügen. Der leicht umgängliche Erzählstil runden den Lesespaß noch zusätzlich ab, so das man Runa bequem an einem oder zwei Abenden durchlesen kann. Am Ende blieb die eine oder andere kleine Frage offen, aber das tut dem Buch keinen Abbruch.

Was für ein unglaublich gutes Buch. Ich bin begeistert, hier stimmt einfach alles. Leicht zu lesende, spanndende und komplexe Handlung, eingebettet in ein wirklich tolles Setting des Paris um 1884 gepaart mit klasse Charakteren sorgen für einen wahren Lesegenuß. Auch gruselige Stellen wird man in Runa finden. Für mich das Lesehightlight im September!
Runa erhält 5 von 5 Sternen und hätte noch viel mehr verdient